Problem
Wissenschaften
Problem
Fußnoten
- [1] 1811, eine unentschiedene (Streit)Frage: "Das Problem (problema): eine Aufgabe, eine Frage, die in Zweifel steht, und über welche man sich streitet: daher problematisch: zweifelhaft, unentschieden." In: Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 293. Online: http://www.zeno.org/nid/20000803030
- [2] 1837, ungelöste Frage: "Problem, eine noch ungelöste Frage, daher problematisch: zweifelhaft." In: Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 295. Online: http://www.zeno.org/nid/20001760300
- [3] 1839, vor allem wissenschaftlich: "Problem bedeutet so viel wie eine Aufgabe oder Frage, besonders von wissenschaftlicher Bedeutung, welche gelöst und beantwortet werden soll. Da nun ein Problem, so lange es nicht gelöst ist, ungewiß und zweifelhaft erscheint, so wird unter problematisch ebenfalls verstanden, was noch nicht ausgemacht und daher zweifelhaft ist." In: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 578. Online: http://www.zeno.org/nid/20000855898
- [4] 1856, Streitfrage: "Problem, griech.-deutsch, Aufgabe; Streitfrage; p. atisch, unentschieden, zweifelhaft." In: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 618. Online: http://www.zeno.org/nid/20003478947
- [5] 1861, schwer oder gar nicht lösbar, "eine Frage, welche beantwortet, eine Aufgabe, welche gelöst werden soll u. deren Beantwortung u. Lösung nicht unmittelbar zugänglich ist, sondern einer Vermittelung des Denkens od. Handelns bedarf Enthält eine wissenschaftliche Frage in sich selbst einen Widerspruch, od. sind die Mittel für die Lösung einer praktischen Aufgabe schlechthin unzugänglich, so ist das P. unmöglich. Daher problematisch Alles, was unsicher u. zweifelhaft ist. Problematische Urtheile nennt die Logik solche, deren Gegentheil eben so möglich ist, als sie selbst." Der Artikel geht dann noch auf das sogenannte Dreikörperproblem der Astronomie ein. In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 609. Online: http://www.zeno.org/nid/20010684360
- [6] 1907, vor allem wissenschaftlich, griechische Wurzel: "Problem (gr. problêma = der Auftrag, die Streitfrage v. proballein = hinwerfen, vorschlagen) heißt eine wissenschaftliche Frage, deren Lösung Schwierigkeiten bereitet. Jede Wissenschaft hat ihre eigentümlichen Probleme, aus deren Lösung gewöhnlich immer neue, schwierigere hervorgehen. Ein Muster von Gewissenhaftigkeit und Gründlichkeit in der Untersuchung philosophischer Probleme ist Immanuel Kant (1724-1804) gewesen. Er führt die Grundfragen der Philosophie auf folgende drei zurück, die alles Interesse der Vernunft vereinigen: 1. Was kann ich wissen? 2. Was soll ich tun? 3. Was darf ich hoffen? (Kr. d. r. V. S. 805.) – Die wichtigsten Probleme der neueren Philosophie sind: 1. Welches sind die Quellen der Erkenntnis? 2. Welches sind die Grenzen der Erkenntnis? 3. Was ist das Wesen der Dinge? 4. Welches sind die Grundgesetze der Natur? 6. Was ist das Wesen von Raum, Zeit und Bewegung? 6. Was ist das Wesen von Stoff und Kraft? 7. Ist die Natur nur aus Ursachen verständlich, oder wird sie such aus Zweckbegriffen erkannt? 8. Wie entsteht die Empfindung?. 9. Was ist das Wesen der Seele? 10. Wie bestimmt sich der Wille? Vgl. Flügel, Die Probleme der Philosophie. Köthen 1876." In: Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 1907, S. 460. Online: http://www.zeno.org/nid/20003588
- [7] 1908, Wert für die Wissenschaft: "Problēm (griech.) heißt jede der Beantwortung, bez. Lösung harrende wissenschaftliche »Frage« oder »Aufgabe«. Auf dem Wege der Ausstellung und Lösung immer neuer Probleme erfolgt die Entwickelung jeder Wissenschaft, und die Aufzeigung und zweckmäßige Formulierung neuer Probleme (z. B. in der Biologie durch Darwin) ist deswegen oft nicht minder verdienstlich als die Lösung vorhandener." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 363. Online: http://www.zeno.org/nid/20007291000
- [8] 1910, auf Latein auch quaestio: "Problem, quaestio. – die Lösung eines Pr., deliberatio (das Nachsinnen über etwas)." In: Karl Ernst Georges: Kleines deutsch-lateinisches Handwörterbuch. Hannover und Leipzig 1910 (Nachdruck Darmstadt 1999), Sp. 1895. Siehe auch Quaestio ↗
- [9] 1911: "Problēm (grch.), eine noch zu lösende Aufgabe, zweifelhafte Frage; P. der drei Körper, die Bewegung jedes Planeten unter dem fortwährenden Einfluß aller übrigen zu berechnen; genaue Lösung noch nicht gefunden; problemātisch, noch unentschieden, dunkel; problematische Naturen nennt Goethe Menschen, die keiner Lage gewachsen sind, in der sie sich befinden und denen keine genug tut; danach Titel eines Romans von Spielhagen. Problematisches Urteil, ein solches, das die Wahrheit des Ausgesagten zweifelhaft läßt." In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 458. Online: http://www.zeno.org/nid/20001467018