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Preiselastizität


Betriebswirtschaftslehre


Basiswissen


Die relative Änderung von Angebot oder Nachfrage nach einer Preisänderung nennt man die Elastizität des Preises oder kurz Preiselastizität.

Preis


Preis meint hier den Preis, den man zum Kauf eines Gutes (Ware, Dienstleistung) bezahlen muss. Beispielsweise könnte man einen mittleren Preis für einen Laib Brot von 2 € annehmen.

Angebot


Angebot im wirtschaftlichen Sinn hier meint: wie viel von einem Gut tatsächlich für einen Kauf zur Verfügung steht. Man spricht von einem hohen Angebot, wenn es zum Beispiel viel Brot gibt und von einem niedrigen Angebot, wenn es (zu) wenig gibt.

Nachfrage


Das ist im wirtschaftlichen Sinn die Bereitschaft ein Gut auch tatsächlich zu kaufen. Wesentlich ist die wirkliche Kaufbereitschaft.

Elastizität


Preiselastizität meint, dass man gedanklich oder real den Preis eines Gutes ändert. Ein Laib Brot könnte dann nicht mehr 2 € sondern vielleicht 4 € kosten. Nun kann man fragen, inwiefern sich Angebot und Nachfrage mitändern. Man unterscheidet dabei die Preiselastizität des Angebotes und der Nachfrage.

Preiselastizität des Angebotes


Angenommen, der Preis für einen Laib Brot hat sich von 2 € auf 3 € veranderthalbfacht. Was passiert nun mit dem Angebot? Denkbar wäre, dass sich das Angebot erhöht: Vorhandene Brotfabriken erhöhen ihre Produktion, neue Anbieter entstehen, Importeure kaufen billiges Brot aus dem Ausland und hoffen es, im Inland zum höheren Preis verkaufen zu können. Man kann sich aber auch Situationen vorstellen, in denen sich das Angebot trotz einer Preiserhöhung nicht miterhöht: Aufgrund von Missernten gibt es nicht genug Mehl, um mehr Brot herzustellen. Oder die Brothersteller haben keine Produktionskapzitäten zur Erhöhung der Stückzahl. Oder eine Behörde limitiert künstlich das Angebot, um den hohen Preis zum Schutz der Hersteller aufrechtzuerhalten.

Preiselastizität der Nachfrage


Analog zum Angebot kann man auch überlegen, wie sich die Nachfrage ändert: geht der Preis von Brot hoch, wäre es denkbar, dass die Nachfrage sinkt: statt Brot essen die Konsumenten dann mehr Kartoffeln, Reis oder weichen auf sonstige Alternativen aus. Bei Statusgütern ist aber auch der scheinbar paradoxe Effekt möglich, dass die Nachfrage erst mit einem ausreichend hohen Preis steigt: Wer Wert auf (sozial sichtbaren) Luxus und Status legt, wenn Schokolade auch bestern Qualität nicht kaufen, wenn sie für jedermann billig zu haben ist. Erst ab einem sehr hohen Preis wird sie als Statussysmbol interessant.

Angebotsfunktion


Die Mathematisierung wird hier am Beispiel der Preiselastizität des Angebotes erklärt. Die Preiselastizität der Nachfrage kann dann analog betrachtet werden. Man hat das Angebot a gegeben als Funktion des Preises p, kurz: a=f(p). Das a wird dann auf der y-Achse aufgetragen, das p auf der x-Achse:


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Relative Preisänderung


Man betrachtet nun eine relative Preisänderung: Angenommen der Preis steigt von 2 € auf 3 €. Die absolute Änderung sind +1 €. Relativ zum alten Preis wäre die Steigungerung 1 € durch 2 €, also ½ oder 0,5. Beachte, dass hierbei die € als Einheit durch Kürzen wegfallen.

Relative Angebotsänderung


Infolge der Preiserhöhung könnte das Brotangebot von 400 Tausend auf 500 Tausend Stück steigen. Die absolute Erhöhung wären dann 100 Tausend Stück. Relativ zur Ausgangsmenge wäre es eine Steigerung um ¼ oder 0,25 gewesen.

Elastizität


Die Elastizität ist nun das Verhältnis von relativer Angebotsänderung 0,25 zur relativen Preisänderung 0,5. Rechnerisch: ¼ durch ½ oder 0,25 durch 0,5. Das Ergebnis dann 0,5. Das ist die Preiselastizität des Angebotes: Bezogen auf die Anfangsmenge ändert sich das Angebot halb so stark wie der Preis.

Elastizitätsfunktion


Hat man einen Funktion a=f(p) als differenzierbare Funktionsgleichungen gegeben, kann man daraus eine Elastizitätsfunktion bilden:

Preiselastizität der Nachfrage = a'(p)·p/a

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