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Neuronal-organisationale Aufgabe


Modellbildung


Basiswissen


Eine reale Organisation aus Menschen und Technik - ein soziotechnisches System - soll mit Hilfe von Methoden künstlicher neuronaler Netze leistungsfähiger gemacht werden. Zum Training benötigt man eine Aufgabe, die sich in ähnlicher Form oft wiederholen lässt. Das ist hier kurz skizziert.

Organisationen als neuronale Netze


Die Idee, das Strukturen aus Geräten, Kommunikationsinfrastruktur und lebenden Menschen als Ganzes ähnliche Funktionen annehmen könnten, wie sie in biologisch realen Nervensystemen bestehen, wird griffig mit dem Wort vom Global Brain, dem globalben Gehirn auf den Punkt gebracht. Doch das Analogon zu biologischen Nervennetzen muss sich nicht unbedingt als globales, also weltweites Gebilde gedacht werden. Auch ausreichend große Unternehmen könnten wie Nervennetze modelliert werden. Dass ein solches Modell aber mehr abgibt als bloß oberflächliche Ähnlichkeiten muss zwingend ein Mechanismus definiert werden, nach dem das Gesamtgebilde lernen und sich zweckvoll an neue Gegebenheiten anpassen kann. Woran sich eine menschliche Organisation als neuronales Netzwerk modelliert anpassen soll wird hier kurz als Aufgabe bezeichnet. Ein Beispiel soll das illustrieren.

Beispiel: Steinbruch


Angenommen in einem Steinbruch arbeiten rund 40 Personen. Manche sind zuständig für den Einkauf von Maschinen und Rohstoffen, andere für den Verkauf der gebrochenen Steine, wiederum andere für Reparaturen, die Buchhaltung, juristische Frage, Öffentlichkeitsarbeit, Sprengungen, die Einhaltung von Sicherheits- und Umweltschutzauflagen und die Qualitätskontrolle. Zudem gibt es einen Betriebsrat, Gleichstellungsbeauftragte und eine kleine Ausbildungsabteilung. Manche Mitarbeiter können dabei in verschiedenen Tätigkeitsbereichen aktiv sein. Für den Steinbruch als Ganzes gesehen kann man nun immer neu wiederkehrende Aufgaben formulieren. Sie werden zum Beispiel als Arbeitsplatzbeschreibungen, Tätigkeitsprofile, Notfallpläne sowie Dokumentationen für verschiedenste Zertifizierungen (QM, Umwelt etc.) oft formal dokumentiert. Hier stehen beispielhaft einige Aufgaben:


Es muss ein Erfolgsmaß geben


Für jedes neuronale Netz im Sinne der Informatik muss ein Maß definiert werden, welches es erlaubt, nach der Erledigung einer konkreten Aufgabe zu bewerten, wie gut die Aufgabe erfüllt wurde. Ohne ein solches Maß kann ein neuronales Netz nicht lernen. Ein Steinbruch muss also für alle von ihm definierten Aufgaben gleichzeitig auch festlegen, wie er den Grad der Erfüllung bestimmen will. Möglich sind: Umfragen unter Mitarbeitern, Einschätzung durch externe Unternehmen (z. B. Kundenzufriedenheit), Anzahl der Zeitungsmeldungen mit negativen Meldungen über das Unternehmen pro Monat, Kosten für die Herstellung einer Produktionseinheit und viele mehr.

Es muss einen Lernalgorithmus geben


In konsequenter Modellierung eines Unternehmens als neuronales Netz muss nach der Bewertung einer konkret erledigten Aufgabe die Wichtung des Einflusses jedes einzelnen Unternehmensneurons auf die Aufgabe neu angepasst werden. Neuronen können zum Beispiel einzelne Mitarbeiter, Abteilungen oder auch Computerprogramme sein. Eine - von mehreren Möglichkeiten - wäre eine Neuronal-organisationale Backpropagation ↗