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Zugdrachenantrieb


Seefahrt


Basiswissen


Als Zugdrachenantrieb bezeichnet man mit einem Land- oder Wasserfahrzeug verbundene Flugdrachen, die das Fahrzeug mit Hilfe von Windkraft fortbewegen. Im Sport ist das Prinzip in Form von Kitesurfing fest etabliert. Visionär ist die Nutzung vor allem für große Schiffe. Das ist hier kurz vorgestellt.

Wie funktioniert ein Zugdrachenantrieb?


Ähnlich wie Kitesurfing: am Bug eines Schiffes wird ein großer Flugdrachen angebracht. Nachdem er in die Luft aufgestiegen ist, bleibt er über eines oder mehrere Seile mit dem Schiff verbunden. Fährt das Schiff mit Seiten- oder Rückenwind, dann kann der Drachen das Schiff ziehen.

Ein Zugdrachenatrieb für einen Fracher


In einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 2008 wurde von Versuchen an dem 88 Meter langen Frachter Michael A. (IMO Nummer: 9056076, Baujahr 1994) berichtet. Ein Zugdrachen hätte pro Quadratmeter Fläche mehr als fünfmal so viel Leistung erbracht wie herkömmliche Segel, berichtete der Reeder Gerd Wessels der Reederei Wessels aus Haren an der Ems[1]. Um den Erfolg des Zugdrachens zu bewerten, wurden die Fahr- und Verbrauchsdaten der Michael A. mit den Daten von 13 baugleichen Schiffen ohne Segelunterstützung verglichen. Selbst wenn es viele windschwache Zeiten gab, soll die Ersparnis bei rund 15 % des Treibstoffs gelegen haben.

Ein Zugdrachenantrieb für einen Katamaran


Für einen Katamaran wurde angegeben, dass ein rund 40 m² großer Drachen das 35 Meter lange und 100 Tonnen schwere Boot "Race for Water" auf 8 Knoten beschleunigen konnte. Der Drachen fliege in 100 bis 150 Meter Höhe und werden automatisch in Form einer ständig durchflogenen 8 geführt. Dabei sei die 25fache Leistung herkömmlicher Segelantriebe machbar. Lässt man gleichzeitig die Schrauben im Wasser antriebslos mitlaufen, kann darüber sogar Strom für den Bordbetrieb erzeugt werden.[2]

Fußnoten