Visualizing the Atom
Physik-Text aus dem Jahr 1909
Basiswissen
In dem Text beschreibt Ernest Rutherford die Atomvorstellung seiner Zeit. Der vergleichsweise kurze Text beinhaltet keine Formeln oder sonstigens mathematischen Formalismen.
Kernaussagen
- Elektrische Ladung an sich ist diskret (nicht kontinuierlich, stetig).
- Die elekrische Ladung des Wasserstoffkerns ist elementar.
- N soll bestimmt werden: Anzahl von Wasserstoffmolekülen in einem cm³ Gas.
- Die Elementarladung wird über Stokessche Gesetze bestimmt (Millikan).
- Die Bewegungsspuren von Ladungen werden in Nebelkammern sichtbar gemacht.
- Alphateilchen bestehen aus zwei positiven Elementarladungen.
- Die größe Bedeutung der Arbeit von Max Planck wird erwähnt.
- Atom als kleinstes Teilchen, das chemische Verbindungen eingeht.
- Dieses Atom ist weder physikalisch unteilbar noch ewig in seinem Bestand.
- Elektronen werden beispielhaft als Unter-Teile dieser Atome genannt.
- Die Elektronenmasse ist sehr klein im Verhältnis zur Masse eines Wasserstoffteilchens.
- Einzelne Elektronen kann man noch nicht sichbar machen oder zählen.
- Aber ein Kollege Regener arbeite an einer entsprechenden Technik (Mattscheibe?)
- Atome scheinen aus positiven Ladungen und Elektronen zu bestehen.
- Es gibt aber noch keinen nachweis einzelner positiver Teilchen (spätere Protonen).
- Elektrische Kräfte scheinen im Atom eine Rolle zu spielen.
- Die genau Rolle einzelner Ladungen innerhalb des Atoms aber ist unklar.
- Es ist unklar, ob es neben elektrisch geladenen Massen auch noch andere gibt (späteres Neutron).
- Sinnbild von Elektronen als Satelliten im Atom: können leicht erregt oder entfernt werden
- Es werden Elektronen unterschieden, die leicht vom Atom entfernt werden können.
- Diese Elektronen spielen eine Rolle bei chemischen Bindungen und der Entstehung von Spektralfarben.
- Sie verlassen das Atom mit grundsätzlich langsamen Geschwindigkeiten und können leicht erzeugt werden.
- Es gibt aber auch Elektronen, die nur bei einer (radioaktiven) Explosion des Kerns entweichen.
- Diese verlassen das Atom mit hohen Geschwindigkeiten und können nicht künstlich provoziert werden.
- Es gibt bisher keinen Hinweis darauf, dass man aus leichten Atomen schwere Atome bauen kann (spätere Kernfusion).
- Es gibt aber Hinweise (Radioaktivität), dass Atome in kleinere Bestandteile zerfallen können.
- Dieser Atomzrerfall ist aber möglicherweise auf schwere Atome wir Uran, Thorium oder Radium beschränkt.
- Es werden verschiedene Arten von radioaktiver Strahlung kurz charakterisiert.
- Alpha-Teilchen (Heliumkerne) entweichen dem Atom mit immer derselben Geschwindigkeit.
- Das deutet möglicherweise darauf hin, dass die Alphat-Teilchen aus Kreisbahnen herausgeschleudert werden.
- Solche inneren Prozesse in den Atomen sind völlig unbekannt.
- Es scheint, als seien viele Atome aus Heliumatomen zusammengesetzt.
- Mit Leuchtschirmen kann man einzelne Alpha-Teilchen erkennen und mehrere Teilchen zählen.
- Man hat Untersuchungen an radioaktivem Material mit einem Zerfall pro Minute gemacht.
- Mit alpha-, beta- und gamma-Strahlen kann man über Durchdringungsversuche Materie untersuchen.
- Alpha- und Beta-Strahlen kann man gut in Gasen untersuchen, wo sie eine Spur ionisierter Gasmoleküle erzeugen.
- Die chemische Zerstörung von Gasmolekülen durch Alpha-Teilchen ist ein neuer und vielversprechender Forschungszweig.
- Beta-Teilchen hingegen ionisieren Gas kaum, werden leicht in der Flugbahn abgelenkt und absorbiert.
- Schnelle Alpha-Teilchen scheinen durch die Wirkungssphäre von Atomen hindurchzugehen.
- Das werde gestützt durch die große kinetische Energie der Alpha-Teilchen und die geringe Ionisierungsenergie von Atomen.
- Im Bezug auf Atome wird die Gültigkeit des Satzes hinterfragt, ob zwei Körper gleichzeitig denselben Raum einnehmen können.
- Dieser Satz muss zumindest für Körper mit hoher Geschwindigkeit (Alpha-Teilchen) angezweifelt werden.
- Die Fähigkeit von Radioaktivität zur Durchdringung von Materie korreliert eng mit der Atommasse.
- Die Streuung (Ablenkung) von Beta-Teilchen (Elektronen) an Materie ist gut bekannt.
- Man dachte bisher, dass Alpha-Teilchen wegen ihrer großen Masse nicht abgelenkt werden.
- Versuche von z. B. Geiger zeigen aber, dass auch Alpha-Teilchen abgelenkt werden können.
- Zur Ablenkung genüge Materie in der Dicke von nur einem Molekül.
- Es wird abschließend auf den Erkenntniswert der Versuchsergebnisse hingewiesen.
Fußnoten
- Rutherford, Ernest. (1909). Visualizing the Atom.—II. http://doi.org/10.1038/scientificamerican09251909-202supp
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