Saugheber
Physik
Basiswissen
Ein Saugheber, auch Schenkelheber[3] oder Siphon[5][6] ist ein spezieller Heber[4], in größerer Ausführung auch Wasserhebemaschine[1] genannt ist ein Gerät, um eine Flüssigkeit aus einem Gefäß über den höheren Rand des Gefäßes von alleine ausfließen zu lassen. Oft wird dazu eine gebogene Röhre mit einem kürzeren Schenkel zum Ansaugen und einem längeren Schenkel zu Auslaufen der Flüssigkeit verwendet[3]. Das physikalische Prinzip beruht auf den Druckunterschieden[2] am Einlass und Auslass der Röhre.
Fußnoten
- [1] 1864, Saugheber als Wasserhebemaschine: "Der Saugheber, dient um Wasser über eine Erhöhung weg zu schaffen; die für diesen Zweck auch im größeren Maßstabe ausführbaren Heber sind gewöhnliche zweischenkelige Heber, nehmen das Wasser mit dem kürzeren Schenkel aus u. ergießen es aus dem längeren. Ein solcher Heber, von dem belgischen Ingenieur F. Ablay ausgeführt, speist den Graben der Festung St. Marie bei Antwerpen aus der dicht vorbeifließenden Schelde durch 0,2 Meter weite gußeiserne Röhren; zum Ansaugen des Hebers ist eine kleine Saugpumpe am höchsten Punkte des Hebers aufgestellt" In: der Artikel "Wasserhebemaschinen". Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 899-900. Online: http://www.zeno.org/nid/20011258039
- [2] 1904: "Das Heben von Flüssigkeiten ausschließlich durch Saugwirkung wird dadurch bewirkt, daß aus der Leitung, durch welche die Flüssigkeit gefördert werden soll, oder aus einem mit der Leitung in Verbindung gebrachten Behälter die Luft durch eine Pumpe abgesaugt wird. Der Druck der Außenluft treibt dann die Flüssigkeit durch die Leitung, sofern ersterer die dabei entgehenden Widerstände zu überwinden vermag. Bei Förderung von Wasser wird also die Höhe, auf welche es durch die Saugwirkung gehoben werden kann, stets kleiner als 10 m sein. Mit Einrichtungen solcher Art sind die nach den Systemen von Shone, Liernur und Berlier ausgeführten Entwässerungsanlagen versehen (s. Kanalisationssysteme, Bd. 5, S. 356). Auch das in vielen Städten übliche Entleeren der Abortgruben durch Einsaugen der Jauche in Abfuhrtonnen beruht auf der erwähnten Saugwirkung. Die ausschließliche Benutzung des Drucks der Atmosphäre zur Flüssigkeitsförderung findet ferner bei dem in den verschiedensten Größen zur Anwendung kommenden Saugheber (s. Heber, Bd. 5, S. 3, und Rohrleitungen) statt." In: der Artikel "Pumpen". Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 275-289. Online: http://www.zeno.org/nid/20006107036
- [3] 1907: "Heber (Schenkelheber, Saugheber), eine gebogene Röhre mit zwei ungleich langen Schenkeln, die dazu dient, eine Flüssigkeit aus einem Gefäß mit Hilfe des Luftdrucks, der sie über den Gefäßrand hebt, ausfließen zu lassen." Es folgt eine sehr ausführliche Beschreibung der physikalischen Prinzipien sowie verschiedener Bauformen, etwa zum Wasserbau am Canal du Midi in Frankreich. In: der Artikel "Heber". Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 25-26. Online: http://www.zeno.org/nid/2000675287X
- [4] 1911: "Heber, Apparat von Glas oder Metall, um mittels des Luftdrucks Flüssigkeiten über ihren Spiegel (Niveau) zu heben. Der Stech-H. [Abb. 779a], enge lange offene Röhre mit birn- oder kugelförmiger Erweiterung oben, zum Übertragen einer Flüssigkeit aus einem Gefäß in ein anderes, wobei die obere Öffnung nach dem Eintauchen mit dem Daumen zu verschließen ist; beim zweischenkligen gekrümmten H. oder Saugheber [b] ist die Röhre gebogen, der kürzere Schenkel wird in die Flüssigkeit eingetaucht und der H. durch Ansaugen am längern Schenkel gefüllt, worauf die Flüssigkeit ununterbrochen ausfließt." In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 774. Online: http://www.zeno.org/nid/20001178776
- [5] 1909, Heber als Siphon: "Siphon (griech.), Saugröhre, Heber; Ausflußhahn an Flaschen mit moussierenden Getränken, auch eine mit solchem Hahn versehene Flasche selbst (s. Heronsball und Mineralwässer, S. 870); einförmig gebogenes Abflußrohr, das einen hydraulischen Verschluß bildet und z. B. an Ausgüssen, Wasserklosetts etc. angebracht wird, um das Aufsteigen in der untern Rohrleitung enthaltener Gase zu verhindern; im Wasserbau Unterführung einer Leitung, s. Düker." In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 498. Online: http://www.zeno.org/nid/20007480938
- [6] 1911, etwa im Wasserbau: "Siphon (grch., »Röhre, Heber«), mit Ausflußhahn versehene Flasche kohlensauren Wassers, bei welcher der Kohlensäuredruck die Flüssigkeit in einer Steigröhre bis zum Hahn empordrückt; auch geschlossene Wasserleitung von Siphonoder Siphon– förmiger Gestalt, um Wasser über ein Tal oder unter einer im gleichen Niveau liegenden Straße, Kanal etc. hinwegzuführen." In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 710. Online: http://www.zeno.org/nid/20001566911