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Mathematikerinnen

Liste ausgewählter, in etwa chronologisch aufsteigend

Basiswissen


Hypatia (355-415/416). Tochter des Mathematikers Theon von Alexandria. Mathematikerin, Philosophin und Astronomin. Sie lehrte in Alexandria. Von ihren Werken (auf mathematischem Gebiet Kommentaren zu Diophant, Apollonius und Ptolemäus) ist nichts erhalten. Sie wurde als herausragende, noch dem Heidentum anhängende Persönlichkeit Alexandrias von einem christlichen Mob ermordet. Ihre Geschichte ist Gegenstand von Romanen, von denen einer von Charles Kingsley im 19. Jahrhundert besonders einflussreich für ihr Bild war, und Filmen geworden.

Liste


Maria Gatana Agnesi (1718–1799), Italien, Professorin in Bologna (wo sie allerdings keine Vorlesungen hielt) und Verfasserin eines damals verbreiteten frühen Analysislehrbuchs (1748).

Emilie du Chatelet (1706–1749), französische Salondame und wohlhabende Adlige, die das Hauptwerk Principia von Isaac Newton ins Französische übersetzte und kommentierte und dabei mit Voltaire zusammenarbeitete, mit dem sie eng befreundet war.

Anna Barbara Reinhart (1730–1796). Schweizer Mathematikerin in Winterthur, die mit vielen bedeutenden Gelehrten der damaligen Zeit korrespondierte.

19. Jahrhundert


Hertha Marks Ayrton (1854–1923), Groß-britannien, lehrte Mathematik, ist aber vor allem als Elektroingenieurin bekannt und hielt als erste Frau einen Vortrag vor der Royal Society (1905).

Philippa Fawcett (1868–1948), britische Mathematikerin, erreichte als erste Frau die höchste Punktzahl bei den Tripos-Prüfungen in Cambridge, was einem Senior Wrangler entsprach (offiziell war sie aber als Frau nicht zugelassen). Lehrte an den Universitäten in London und Cambridge und war dann Lehrerin.

Sophie Germain (1776–1831), Zahlentheorie (Fermat-Problem) und Elastizitätstheorie (Schalentheorie), korrespondierte mit Carl Friedrich Gauss (zunächst unter männlichem Pseudonym), auf dessen Wunsch sie 1831 die Ehrendoktorwürde der Universität Göttingen erhalten sollte, starb aber vorher.

Florence Nightingale (1820-1910), förderte die Visualisierung in der Statistik. Ihr Hauptwirken war im Ausbau eines gut organisierten Pflegewesens. Sie galt als mathematisch sehr begabt. Siehe auch Florence Nightingale ↗

Sofia Kowalewskaja (1850–1891). Russland. Tochter eines Offiziers und Gutsbesitzers und Mitglied der nach Unabhängigkeit strebenden russischen Intellektuellenkreise. Schülerin von Karl Weierstrass in Berlin. Wurde 1883 Professorin in Stockholm und damit die erste Mathematikprofessorin im eigentlichen Sinn. Ausserdem war sie 1874 (Universität Göttingen) die erste Frau, die in Mathematik promoviert wurde. Partielle Differentialgleichungen zum Beispiel in der Kreiseltheorie. Durch ihre Autobiographie und verschiedene Biographien, die ihr bewegtes Leben darstellen, eine der bekanntesten Mathematikerinnen.

Christine Ladd-Franklin (1847–1930), US-amerikanische mathematische Logikerin und experimentelle Psychologin (Farbsehen), die als erste Frau gilt, die in den USA die formalen Promotionsvoraussetzungen in Mathematik erfüllte (1883) und nur durch ihr Geschlecht daran gehindert wurde.

Ada Lovelace (1815–1852), britische Aristokratin, Tochter von Byron und Mitarbeiterin des Computerpioniers Charles Babbage, für dessen mechanischen Computer sie Programme entwarf. Die Programmiersprache Ada wurde nach ihr benannt. Siehe auch Ada Lovelace ↗

Winifred Edgerton Merrill (1862–1951), erste Frau in den USA, die in Mathematik promovierte (Columbia University 1886). Sie war mit dem Geologen Frederick Merrill verheiratet und gründete später eine Schule.

Florence Nightingale (1820–1910), Groß-britannien, befasste sich als Pionierin der Krankenpflege und Gesundheitsfürsorge auch mit Statistik.

Charlotte Angas Scott (1858–1931), britische Mathematikerin, die 1885 bei Arthur Cayley promoviert wurde und in den USA am Bryn Mawr College lehrte. Gründungsmitglied der American Mathematical Society und dessen Vizepräsidentin (1905). Algebraische und Analytische Geometrie.

Mary Somerville (1780–1872), Britin, die später überwiegend in Italien lebte. Sie übersetzte Teile der Himmelsmechanik von Laplace ins Englische und schrieb populärwissenschaftliche Bücher.

Alicia Boole Stott (1860–1940), Tochter von George Boole, befasste sich mit Polyedern in höheren Dimensionen, wobei sie mit Pieter Schoute und H. S. M. Coxeter zusammenarbeitete. Ehrendoktor in Groningen (1914).

Grace Chisholm Young (1868–1944), britische Mathematikerin, promovierte 1895 in Göttingen bei Felix Klein. Damit war sie die erste Frau, die in Mathematik mit regulärer Doktorprüfung promoviert wurde. Schrieb mehrere Bücher mit ihrem Mann William Henry Young, auch für Jugendliche. Geometrie und Mengenlehre.

20tes und 21tes Jahrhundert


Die Anzal der Mathematikerinnen in diesen Jahrhunderten ist so groß, dass nur eine kleine Auswahl angezeigt wird.

Maria Reiche, wanderte 1932 nach Peru aus. In den Anden widmete sie ihr Leben der Erforschung der Zeichnungen von Nazca.