Lüge
Definition
Basiswissen
Eine bewusst getroffene Falschaussage die als wahr erscheinen soll: eine Lüge ist eine Aussage, von der der Sender weiß oder zumindest vermutet dass sie nicht stimmt. Gleichzeitig vermittelt er verbale oder nonverbale Signale, um beim Empfänger den Glauben zu fördern, die Aussage sei wahr.
Ist Lügen verboten?
Nein, nicht grundsätzlich. So dürfen Angeklagte in einem Strafverfahren lügen, um sich zu verteiden. Auch bei einem Bewerbungsgespräch darf man lügen, etwa bei der Frage, ob man schwanger sei. Es gibt aber Fälle, in denen Lügen eine Straftat darstellt: man schädigt andere Menschen (man verkauft wissentlich ein Auto mit defekten Bremsen), man steht unter Meineid oder man verleumdet andere dadurch. Dennoch: lügen und täuschen gilt in weiten Bereichen des Lebens (gekaufte Falschbewertungen auf Portalen) als anerkanntes und nicht strafbares Mittel. Siehe auch Desinformation ↗
Psychlogie: die Antwortgeschwindigkeit
Je länger man überlegt, desto eher gilt man als Lügner[1]. Wird bei einem Bewerbungsgespräch etwa gefragt, ob man JAVA programmieren könne, sollte man schnell mit ja antworten um sein Gegenüber zu überzeigen. Wer länger als zwei Sekunden überlegt, gilt nach empirischen Erkenntnissen als wenig vertrauenswürdig. Der Wert sinkt dann nochmal nach über fünf Sekunden Überlegzeit. Die Erkenntnis kann aber nicht verallgemeinert werden: wird jemand gefragt, was er vor genau 2 Wochen morgens gefrühstückt hat, führen lange Überlegzeiten nicht zu verminderter Glaubwürdigkeit.
Literatur und Quellen
- [1] Ziano, I., & Wang, D. (2021). Slow lies: Response delays promote perceptions of insincerity. Journal of Personality and Social Psychology. Advance online publication. https://doi.org/10.1037/pspa0000250