Dampfschiff
… nutzt als Antrieb heißen Dampf unter starkem Druck, z. B. die Titanic ↗
Fußnoten
- [1] 1834, noch ganz als Schaufelraddampfer: "Dampfboot, Dampfschiff oder Dampfschiff, ein Fahrzeug für die See, oder das ruhigere Flußwasser, so eingerichtet, daß statt der Segel und Ruder eine Dampfmaschine die treibende Kraft ist. Bald nach Erfindung der Dampfmaschine kam man darauf, diese bewegende Gewalt auf bewegliche Gegenstände, auf Wagen und Schiffe, anzuwenden, so entstand das Dampfboot, welches sich seitdem außerordentlich vermehrt und vervollkommnet hat. Die Dampfmaschine, gewöhnlich in der Mitte des Schiffes angebracht, so daß der Kessel nach der rechten, der Cylinder aber nach der linken Seite zu gekehrt ist, setzt zwei große Schaufelräder in Umlauf, welche entweder zu beiden Seiten, etwas mehr nach vorn, oder auch wohl weiter nach hinten angebracht werden. Einige Schiffe haben die Einrichtung, daß nur ein Schaufelrad in der Mitte sich befindet, und das ganze übrige Gebäude um dasselbe her angebracht ist, auf solche Art, daß mitten durch die ganze Länge des Schiffes eine Wasserbahn läuft. Noch andere Schiffe haben ein Schaufelrad hinten am Steuerruder. Das Prinzip aber ist bei allen das nämliche; durch Umdrehung des Rades kommen dessen Schaufeln mit der Wasserfläche in Berührung und wirken gleich Rudern auf dieselbe; da nun aber die Kraft einer Maschine beliebig gesteigert werden kann, so begreift man leicht, daß damit viel mehr auszurichten ist als mit Menschenhänden, und daß mithin ein Dampfboot viel ausdauernder arbeiten, viel schneller fortkommen muß, als eine, auch noch so stark bemannte, Galeere, und dem zu Folge ist denn auch überall, wo es auf regelmäßigen Lauf ankommt –. wie für Briefe und Personen, wo ein starker Verkehr Statt findet, zwischen England und Frankreich, zwischen beiden Staaten und Amerika, – in dem letzteren Lande selbst auf allen Flüssen, Buchten, und an allen Küsten, die Dampfschifffahrt im höchsten Flor." In: Damen Conversations Lexikon, Band 3. [o.O.] 1835, S. 66-67. Online: http://www.zeno.org/nid/20001723278
- [2] 1854, erste Schiffsschrauben: "Dampfschiff. Die erste Anwendung der Dampfkraft fand zur Fortbewegung von Schiffen vermittelst Schaufelrädern durch Blasco de Garay 1543 statt, u. nachdem sein Versuch ohne weitere Ausbildung zu erhalten vergessen war, erneuerten ihn 1736 Hulls, 1775 Perier, 1788 Fitch u.a. ohne zureichenden Erfolg; erst Robert Fulton, ein Irländer, baute 1807 den Clermont von 20 Pferdekräften, der die Probe bestand. Seitdem hat sich die D. fahrt riesenmäßig entwickelt und seit 1838 das D. Sirius die Fahrten über den atlant. Ocean eröffnete, sind Amerika und Europa einander auf 7–11 Tagreisen nahe gerückt. Eben so scheint die Erbauung von Dampflinienschiffen und Fregatten dem Seekrieg eine ganz andere Gestalt gegeben zu haben. – Die Maschinerie des D.es ist ziemlich einfach. Der Dampfkessel mit den Cylindern nimmt den mittleren Schiffsraum ein und dreht eine eiserne Welle um u. dadurch die außerhalb des Schiffes an sie befestigten Schaufelräder, neuerer Zeit besonders bei Kriegsschiffen statt derselben eine archimedische Schraube." In: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 278. Online: http://www.zeno.org/nid/20003289133
- [3] 1858, sehr ausführlich: "Dampfschiff, ein Schiff, welches zum Zweck seiner Fortbewegung mit einem Treibmechanismus (gewöhnlich Ruderwerk od. Schraube) versehen ist, dem eine ebenfalls auf dem Schiffe befindliche Dampfmaschine die erforderliche Bewegungskraft ertheilt." Es folgt dann ein langer Artikel. In: Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 677-681. Online: http://www.zeno.org/nid/20009753257
- [4] 1904, verschiedene Typen: "Dampfertypen. Die Benutzung der Dampfkraft zur Fortbewegung der Schiffe hat im Laufe der Zeit, den verschiedenen Zwecken entsprechend, die mannigfachsten Typen von Dampfern geschaffen, die teilweise nach der Art des treibenden Motors, teilweise nach dem Hauptverwendungszweck benannt worden sind." Es folgt dann eine längere Übersicht mit Skizzen. In: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 549-551. Online: http://www.zeno.org/nid/20005991455
- [5] 1906, verschiedene Bauarten: "Dampfschiff (Dampfboot, Dampfer, hierzu Tafel »Dampfschiff I-IV«), jedes Schiff, das durch eine oder mehrere eingebaute Dampfmaschinen bewegt wird. Nach dem Propeller oder Trieb unterscheidet man Rad-, Schrauben- u. Turbinendampfer. Auf Raddampfern, der ältesten Art, bilden meist zwei durch eine Welle verbundene Schaufelräder den Propeller; nur wenn für jedes Rad eine Maschine vorhanden ist, sitzen die Räder auf zwei getrennten Wellen." Es folgt ein langer Artikel. In: "Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 461-468. Online: http://www.zeno.org/nid/20006463827
- [6] 1911, auch geschichtlich :"Dampfschiff, Dampfer, ein durch eine oder mehrere Dampfmaschinen bewegtes Schiff, das im Gegensatz zum Segelschiff vom Wind unabhängig und jederzeit einen beliebigen Kurs mit einer gewissen Geschwindigkeit einzuhalten befähigt ist. Den ersten Raddampfer baute Denis Papin und fuhr auf demselben 1707 die Fulda abwärts in die Weser, um behufs Verwertung seiner Erfindung nach England zu gelangen; doch wurde das Schiff von Weserschiffern zerstört. Versuche anderer Erfinder (Hull 1736 in England, Perier 1775 in Frankreich, Fitsch 1787 und Miller 1788 in Amerika u.a.) waren ebenfalls ohne dauernden Erfolg, bis durch Watt die Dampfmaschine zu einer gleichmäßig arbeitenden Betriebsmaschine ausgebildet war. Fulton vollendete 1807 zu Neuyork den mit einer solchen (18 pferdigen) Maschine ausgerüsteten Dampfer Clermont, auf dem er von Neuyork bis Albany (120 Seemeilen) stromaufwärts in 32 Stunden fuhr (seitdem erste regelmäßige Flußdampfschiffahrt auf dem Hudson). Die Dampffregatte Fulton (1815), ein mit 32 Kanonen armiertes Doppelschiff von 66 m Länge, hatte bereits 120 Pferdestärken. Die Savannah war das erste D., das den Atlantischen Ozean durchkreuzte (1819, von Savannah bis Liverpool in 26 Tagen, zum Teil unter Segel), der Great Western (450 Pferdestärken) das erste D. für regelmäßigen transatlantischen Dampferverkehr (seit 1838). Mit dem ersten Schraubendampfer ging Ressel, der 1812 die Schiffsschraube erfunden hatte, 1829 bei Triest in See. Später wirkte besonders John Ericsson für den Bau von Schraubendampfern. Durch die Weiterentwicklung der Dampfmaschine, insbes. der Schiffsmaschine (Verbundsystem mit 2-4 Zylindern, wurden nicht nur die Fahrgeschwindigkeiten erheblich gesteigert (s. Schnelldampfer), sondern auch die Betriebskosten bedeutend verringert. Weitere Vervollkommnungen brachten neuerdings der Schlicksche Massenausgleich zur Verminderung der Schiffsvibrationen, sowie die Einführung der Dampfturbine zum Schiffsantrieb [Tafel: Dampfmaschinen, 8]. S. auch Beilage: ⇒ Dampfschiffahrt." In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 389. Online: http://www.zeno.org/nid/20001033719" In: