Autogerechte Stadt
Stadtplanung
Basiswissen
Alle sonstigen Bedürfnisse sollen sich dem möglichst reibungslosen Fluss von motorisiertem Individualverkehr unterordnen: diese Forderung ist das Leitprinzip der autogerechten Stadt. Das Schlagwort stammt von dem gleichnamigen Buch aus dem Jahr 1959[1]. Hier stehen einige Formen der Umsetzung.
Entmischung
Fußgänger, Radfahrer, Bahn, Autos: die verschiedenen Verkehrsteilnehmer erhalten ihnen zugewiesene Flächen. Dabei genießt der Automobilverkehr meist Vorrang: er erhält die meisten Flächen und soll barrierefrei fließen.
Umgehungsstraßen
Für einen schnellen Überlandverkehr hinderlich war vor allem das Durchfahren von Städten. Breit angelegte Umgehungsstraßen führten um die Städte herum.
Ein- und Ausfallstraßen
Breite gerade Straßen führen bis nah an die Stadtzentren und aus ihnen heraus. Auf diesen Straßen hatte der Autoverkehr Vorrang. Zu diesem Zweck wurden oft Stadtviertel voneinander getrennt und alte Gebäude abgerissen.
Umnutzung von öffentlichem Raum zu Parkplätzen
Straßenränder und große Flächen wurden zum Parken für Autos freigegeben. Andere Nutzungsarten (Gastronomie, Spielen, Erholung) wurden verdrängt.
Fußnoten
- [1] Hans Bernhrad Reichow: Die autogerechte Stadt. Ein Weg aus dem Verkehrs-Chaos. Otto Maier Verlag, Ravensburg 1959
- [2] Manuella Lech Cantuaria: Residential exposure to transportation noise in Denmark and incidence of dementia: national cohort study. In: August 2nd, 2021. British Medical Journal. BMJ 2021;374:n1954http://dx.doi.org/10.1136/bmj.n1954