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Schwimmkrabbe


Nordsee


Basiswissen


Schwimmkrabben (Portunidae) haben die beiden Beine ihres hinteren, fünften Beinpaares, zu Paddeln umgewandelt. Damit können sich gut im Wasser schwimmen. Es gibt viele verschiedene Arten, unter anderem auch an der deutschen Nordseeküste. Das ist hier kurz vorgestellt.

Die Gemeine Schwimmkrabbe


An der Nordseeküste häufig soll die Gemeine oder auch Gewöhnliche[1] Schwimmkrabbe (Liocarcinus holsatus) sein. Andere Bestimmungsbücher nennen diese Art auch Blaukrabbe und Portunus holsatus[4]. Länge und Breite sollen beide zwischen 3 bis 4 Zentimetern liegen. Damit ist die Gemeine Schwimmkrabbe deutlich kleiner als die Gemeine Strandrkabbe mit Durchmessern von 7 bis fast 9 Zentimetern. Sie soll im Frühjahr in die Priele des Wattenmeers einwandern und zum Herbst in die offene Nordsee zurückwandern[2]. Das Wort "gemein" heißt bei den Namen von Tieren und Pflanzen übrigens nicht so viel wie fies oder böse. Gemein meint dort, dass die Art oft vorkommt, üblich ist. Diese neutrale Bedeutung hat das Wort gemein auch in zusammengesetzten Worten wie Gemeinschaft oder Gemeinwohl.

Schwimmkrabben an der Nordsee


An der Nordseeküste kann man als Strandwanderer Schalen von Krabben mit deutlich erkennbaren Paddeln finden. Das ist dann recht sicher eine Schwimmkrabbe. In der Literatur werden als mögliche Arten sowohl die Gemeine Schwimmkrabbe (Liocarcinus holsatus) als zum Beispiel auch die Blaukrabbe (Callinectes sapidus) angegeben. Letztere Art kann 10 bis 20 Zentimeter groß werden, die Gemeine Schwimmkrabbe hingegen bleibt bei deutlich unter 4 Zentimetern Größe.

Die Schwimmkrabbe und konvergente Evolution


Wenn zwei biologische Arten nach ihrer Verzweigung im Stammbaum der Evolution beide getrennt ein gleiches Merkmal ausbilden, dann spricht man in der Biologie der Evolution von einer konvergenten, das heißt aufeinander zulaufenden, Evolution. So haben zum Beispiel mindestens zwei verschiedene Arten von Krabben auf diese Weise Paddel-Beine ausgebildet: die Gemeine Schwimmkrabbe (Liocarcinus holsatus) und die Schmkrabbenart Matula aus dem indischen und pazifischen Ozean[3]. Siehe auch konvergente Evolution ↗

Ein eigenes Erlebnis


Im Jahr 1992 badete der Autor dieser Seiten hier an der Schwarzmeerküste in der türkischen Stadt Inebolu. Mit einer Taucherbrille hatte er gute Sicht unter Wasser. Dort fand er schwimmend eine Schwimmkrabbe. Nicht viel größer als ein kleiner Geldschein, griff die Krabbe den Badegast aber wiederholt an. Dieser war tatsächlich beeindruckt und entfernte sich rasch von dem Tier.

Fußnoten