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Raubbau


Bergbau


Basiswissen


Raubbau ist ein „unvollständiger Abbau einer Lagerstätte, bei dem nur kurzfristige Gewinnmaximierung angestrebt wird“[1] und langfristig Gewinneinbußen oder sonstige Schäden billigend in Kauf genommen werden. Das ist hier mit einem Beispiel erklärt.

Der Pfeilerbau im deutschen Salzbergbau


Deutschland ist reich an Lagerstätten wertvoller Düngesalze, vor allem Kalisalz. Einige hundert Meter unter der Erdoberfläche gibt es in verschiedenen Regionen ausgedehnte mehrere Zehnermeter mächtige (dicke) Lagen von Salz. Unter Tage werden innerhalb dieser Salzlagen ganze Syssteme von Straßen und Hohlräumen angelegt, wobei das gelöste Salz nach über Tage gefördert wird, um es dort für einen Verkauf aufzubereiten. Um die entstandenen Hohlräume offen halten zu können, muss man größere Pfeiler aus Salz jedoch stehen lassen. Sie stützen die sogenannte Firste (Decke) ab und verhindern ein Einstürzen der Hohlräume. Auf lange Sicht jedoch führt der Gebirgsdruck dazu, dass trotz der Pfeiler die Hohlräume, man spricht von den Grubenbauen, sich langsam zudrücken. Die Pfeiler selbst bestehen dabei aus wertvollen Düngesalz, werden aber sozusagen geopfert. Damit bleibt ein größerer Teil der Lagerstätte ungenutzt unter Tage, ein Beispiel für eine Raubbau.

Fußnoten