Naturphilosoph
Ein Naturwissenschaftler mit philosophischen Fragestellungen
Basiswissen
Bis etwa zum Beginn den 19ten Jahrhunderts war es üblich, Naturwissenschaftler als Naturphilosophen zu bezeichnen. In dem Wort mag die Idee mitklingen, dass die Naturwissenschaften ein Teilgebiet eines umfassenderen Erkenntnisstrebens waren, das auch andere Gebiete als die reine Naturwissenschaft selbst umfasste.
In diesem älteren Sinn von Naturphilosophie meint das Wort Natur nicht (wie heute), die vom Menschen unberührte Wirklichkeit. Als Natur war damals eher das gemeint, was man heute als die physikalische, also empirisch fassbare Wirklichkeit einschließlich des Menschen und seiner Wirkungen bezeichnen würde.
Zur Zeit ist der Ausdruck eher ungebräuchlich. Wer sich Naturphilosoph nennt, möchte damit möglicherweise bewusst zu Ausdruck bringen, dass seine naturwissenschaftlichen Bemühungen eingebettet sind in umfassendere philosophische Betrachtungen. Damit könnten religiöse Themen, die Frage nach dem Sinn des Lebens, erkenntnistheoretische Überlegungen oder auch ethische und moralische Erwägungen gemeint sein.
