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Der Staat als Lebewesen


Theorien


Basisiwssen


Im 19ten Jahrhundert wurden insbesondere im deutschen Sprachraum Analogien zwischen dem Staatswesen und individuellen biologischen Organismen formuliert. Dieser Gedanke findet einen Widerhall in Theorien aus der Zeit seit etwa 1970 vom Staat als soziotechnischen Überwesen oder Technosoziobionten. Beide Gedanken sind hier kurz vorgestellt.

Der Staat als Organismus


Im 19ten Jahrhundert entstand vorrangig - aber nicht nur - im deutschsprachigen Raum eine Vielzahl von Schriften, die den Staat mit einem individuellen Lebewesen, einem Organismus verglich. Im Vordergrund standen strukturelle Analogien (Verkehrswege als Gefäßsystem, Regierung als Gehirn). Die Theorien waren stark rechtswissenschaftlich, politisch, utilitaristisch aber weniger biologistisch geprägt. Diese Gedankenströmung fasst man heute zusammen unter dem Begriff organische Theorie ↗

Soziotechnisches Überwesen


Firmen, die Menschheit und weniger - aber auch - Staaten als hybride Lebensform aus Technik und einem biologisch-sozialen Substrat: seit den 1970er Jahren stark ansteigend wurden Theorien formuliert, in denen vor allem naturwissenschaftlich formulierte funktionale Analogien zwischen sozialen Gruppen und Lebewesen vermutet werden: Suchmaschinen wirken wie eine synaptische Verstärkung von Signalwegen, Schadsoftware entspricht biologischen Parasiten und psychiatrische Depressionen entsprechen einer biologischen Apoptose einzelner Zellen. Mehr dazu unter Technosoziobiont ↗