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Tuvalu


Inselstaat


Basiswissen


Tuvalu ist ein Inselstaat im Pazifik, etwas östlich von Neuguinea und nördlich von Neuseeland. Nach der Vatikanstadt, Monaco und Nauru ist Tuvalu zurzeit (2022) der viertkleinste Staat der Erde. Die winzigen Inseln sind ausschließlich sehr flache Atolle und Koralleninseln. Dem Staat droht der Untergang durch den weltweiten Meeresspiegelanstieg.

Tuvalu in Zahlen



Umsiedlung ins Metaverse


Nach Vorhersagen von Klimatologen aus den 2020er Jahren müssen sich die Bewohner von Tuvalu bis Ende des 21ten Jahrhunderts ein neues Zuhause gesucht haben. Das Meer wird dann ihre flachen Atoll-und Koralleninseln vollständig überspült haben. Dr. Eselealofa Apinelu, die ehemalige Staatsanwältin des Landes, schlägt vor, dass man eine Zwillings-Version von Tuvalu im Metaverse aufbaut, um zumindest die Erinnerung an ihr Land möglichst lebendig zu erhalten[1]. Am 15. November 2022 verkündete dann der Außenminister Simon Kofe: „Our land, our ocean, our culture are the most precious assets of our people and to keep them safe from harm, no matter what happens in the physical world, we will move them to the cloud … The idea is to continue to function as a state and beyond that to preserve our culture, our knowledge, our history in a digital space …“[2]. In Zeitungen wurde dieses Vorhaben dann oft mit der Idee einer Zwillingsnation im Metaverse verbunden[2]. Siehe auch Metaverse ↗

Die Vier Schritte der Digitalisierung einer Insel-Nation


In dem wesentlichen offiziellen Dokument[4] der Regierung von Tuvalu ist das Wort Metaverse nicht enthalten. Der Tenor dort zielt vor allem auf die Bewahrung einer funktionierenden und international anerkannten Staatlichkeit (digital nation) ab. Es werden vier konkrete Schritte[5] hin zu einer digitalisierten Staatlichkeit genannt:


Eine Warft als dauerhafter Schutz?


Im Jahr 2017 wurde das Tuvalu Coastal Adaptation Project gestartet[4]. Langfristig sollen durch Materialanschüttung einer sicherer Ort von 3,6 Quadratkilometern entstehen. Zur Veranschaulichung: das wäre vom Flächeninhalt her ein Quadrat mit einer Kantenlänge von weniger als zwei Kilometern. Die Aufschüttung sicherer Wohnhügel ist für die Nordsee bereits für die Zeit ab 300 vor Christus nachgewiesen. Dort spricht man von einer sogenannten Warft ↗

Seasteading als Alternative?


Bemerkenswerterweise werden in den offiziellen Dokumenten von Tuvalu sowohl die bereits laufende Migration, etwa nach Neuseeland, sowie auch die Digitalisierung der Nation ausdrücklich behandelt, nicht aber die Errichtung schwimmender Siedlungsformen. Solche werden spätestens seit 2019 unter anderem von den ebenfalls bedrohten Niederlanden als Alternative zu weiteren Deichbauten erwogen[8]. Siehe dazu auch unter Seasteading ↗

Fußnoten