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Rurtalsperre


Eifel


Basiswissen


Die Rurtalsperre, auch Rursee genannt, ist ein Staudamm bei Aachen. Sein Hauptzweck ist die Regulierung des Wasserstandes der Rur. Zusätzlich wird auch elektrische Energie erzeugt. Die Rurtalsperre ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wassersportler. Mit etwa 9,5 Megawatt elektrischer Leistung ist das Kraftwerk eher klein. Hier stehen einige Fakten rund um die Rurtalsperre.

Wie viel Strom produziert die Rurtalsperre


Mit rund 9,5 Megawatt eher wenige. Schon zwei Windräder haben bei gutem Wind eine größere Leistung. Der berühmte Hoover Dam in den USA produziert mit etwa 2000 Megawatt in jeder Sekunde etwa 200 mal so viel Strom wie die Rurtalsperre. Um das Jahr 2020 lag der private Stromverbrauch von einer alleine lebenden Person im Haushalt in der Größenordnung von 1500 Kilowattstunden pro Jahr[1]. Damit benötigt eine alleine lebende Person in ihrem Privathaushalt und über ein ganzes Jahr gemittelt ständig rund 0,2 Kilowatt an elektrischer Leistung. 0,2 Kilowatt passen rund 50 tausend mal in etwa 10 Megawatt (10 MW = 10000 kW). Die Rurtalsperre ist zwar im Vergleich mit anderen Talsperren als Stromproduzent eher klein. Aber ihr Wasserkraftwerk kann immerhin einige Zehnertausend Privatpersonen mit Strom versorgen[2]. Siehe auch Wasserkraftwerke ↗

Die Rurtalsperre als Hochwasserschutz


Zwischen dem 12. und dem 19. Juli 2021 verursachte das Tiefdrucksystem Bern in Deutschland schwere Regenfälle. Schwer betroffen war unter anderem der Nordrand der Eifel mit der Rurtalsperre. Das Ausmaß der Niederschläge wurde so von niemandem erwartet[4].

Bis zum 14. Juli verfügte die Rurtalsperre noch über Reserven des Rückhaltevolumens von 25 Millionen Kubikmetern. Die Nacht zum 15. Juli brachte dann heftigste, nicht vorhergesagte Regenfälle. Diese führten letztendlich dazu, über einen Zeitraum von 42 Stunden rund 925 tausend Kubikmeter Wasser über die sogenannte Hochwasserentlastung der Rurtalsperre abgegeben wurden. Als Problem erwies sich der Zufluss aus der Urfttalsperre. Diese Talsperre entwässert in den Rursee. Von dort flossen dem Rursee in extremem Momenten bis zu 350 m³/s (Kubikmeter pro Sekunde) in den Obersee des Rursees. Insgesamt seien dem Rursee in Extremmomenten bis zu 500 m³ Wasser pro Sekunde zugeflossen. Das ist etwa ein Viertel des Volumenstroms des Rheins! Der maximal üblich Abfluss des Rursees, das Wasser, was dieser also wieder in die Rur Richtung Düren entlässt, liegbt bei 50 m³/s. Um den Rursee vor einem Überlaufen zu bewahren, wurde die Abflussmene aus dem Rursee dann auf 80 m/s³ erhöht. Das könnte ein Überlaufen um etwa Stunden hinauszögern. Später lief das Wasser dann aber über. Der Überlauf erfolgt aber kontrolliert so, dass die Dammkrone, also auch der befahrbare oder begehbare Teil der Mauer weiterhin trocken und zugänglich bleibt. Tatsächlich wären ohne die Urft- und die Rurtalsperre bis zu 630 m³/s über die Rur Richtun g Düren abgeflossen. Durch die Pufferwirkung waren es maximal tatsächlich nur etwa in der Größenordnung von 100 m³/s im Unterlauf der Rur nach Düren hin. Damit haben sich die Talsperren als ein wirksamer Hochwasserschutz bewärt.[3]

Fußnoten