R


Rechte-Faust-Regel


Physik


Basiswissen


Die rechte-Faust-Regel, auch Korkenzieherregel oder Schraubenregel genannt gibt an, in welche Richtung die magnetische Flussdichte (B-Feld) um einen elektrischen Leiter zeigt: man nimmt den Daumen und hält ihn parallel zum Leiter. Der Daumen zeigt dabei weg vom Pluspol und hin zum Minuspol (technische Stromrichtung). Man hält die restlichen Finger dann leicht und bequem gekrümmt. Die Spitzen der Finger geben dann die Richtung der Magnetfeldes an. Das ist hier kurz mit einigen Aspekten vorgestellt.

Von Plus nach minus: die technische Stromrichtung


Für die Rechte-Faust-Regel verwendet man die sogenannte technische Stromrichtung, die auch elektrische oder physikalische Stromrichtung genannt wird: diese Stromrichtung gibt an, in welche Richtung positive Ladungen fließen würden. Außerhalb einer Spannungsquelle ist das immer vom Plus- hin zum Minuspol. Für die rechte-Faust-Regel zeigt die Spitze des Daumens außerhalb einer Spannungsquell dann also weg vom Minus- und hin zum Pluspol. Siehe auch technische Stromrichtung ↗

Form und Richtung des Magnetfeldes


Das Magnetfeld um einen langen dünnen Leiter ist schraubenförmig um den Leiter gewunden. Die gekrümmten Finger geben in etwa diese gekrümmte Form der Magnetfeldlinien wieder. Das Magnetfeld hat auch eine Richtung. Bei einem Magneten als Quelle zeigt die Richtung der Magnetfeldlinien außerhalb des Magneten immer vom Nord- zum Südpol. Das Magnetfeld um einen elektrischen Leiter hat jedoch keine Pole. Es ist ein sogenanntes Wirbelfeld. Aber auch hier gibt man eine Richtung der Feldlinien an. Bei der rechten-Hand-Regel zeigen die spitzen der vier nicht-Daumen-Finger in Richtung des Magnetfeldes. Siehe auch Magnetfeldlinien ↗

Oerstedsches Gesetz als Grundprinzip


Zu seiner großen Überraschung entdeckte der dänische Physiker Oersted im Jahr 1820, dass ein elektrischer Strom einen in der Nähe liegende Kompass stark beeinflusst. Dass Elektrizität und Magnetismus irgendetwas miteinander zu tun haben könnten war bis dahin völlig unbekannt. Oersteds Versuche führten dann schnell zur Idee eines Magnetfeldes um den elektrischen Leiter. Siehe dazu auch Oerstedsches Gesetz ↗

Das amperesche Kraftgesetz: die rechte-Faust-Regel rechnerisch


Oft interessiert nicht nur die Form oder die Richtung des Magnetfeldes um einen elektrischen Leiter. Vielmehr will man auch die Stärke an einzelnen Punkten berechnen. Für den Sonderfall eines dünnen und langen elektrischen Leiters gibt es dafür eine vergleichsweise einfache Formel. Das ist erklärt im Artikel Amperesches Kraftgesetz ↗

Gibt es auch eine linke-Faust-Regel?


Ja: man kann wahlweise entweder die recht- oder auch die linke-Faust-Regel benutzen. Beide Regeln führen immer auch zu demselben Ergebnis. Der einzige Unterschied ist, dass man bei der linken-Faust-Regel die linke Hand nimmt und der Daumen dann in die Richtung der fließenden Elektronen zeigt. Siehe auch linke-Faust-Regel ↗