Radium
Chemie
Basiswissen
Radium ist ein stark radioaktives chemisches Element mit dem Elementsymbol Ra und der Ordnungszahl 88 aus der Gruppe der Erdalkalimetalle (2. Hauptgruppe im Periodensystem). Reines Radium ist hell-bläulichweiß glänzend, reagiert heftig mit Wasser und Säuren und färbt die Flamme intensiv rot.
Vorkommen
Das Erdalkalielement Radium wurde 1898 vom Ehepaar Curie entdeckt[1] und später quasi in mühevoller Handarbeit aus der Joachimsthaler Pechblende isoliert und charakterisiert. Es tritt in der Natur lediglich in Spuren auf. Siehe auch Radium Datenblatt ↗
Hitzeentwicklung
Es war Madame Curie, die in mühevollster Arbeit geringste Mengen Radium aus großen Mengen Erz extrahierte. Neben dem sonderbaren Leuchten des Metalls in Verbindungen fiel ihr auch die außerordentlich hohe Radioaktivität (eine Million mal mehr als Uran) auf sowie die starke Wärmeentwickung. Ein Gramm Radium, so Curie, entwickele in einer Stunde eine Wärmemenge von 100 Kalorien pro Stunde. Damit könnte Radium in einer Stunde ein Stück Eis von demselben Gewicht wie sein eigenes zum Schmelzen bringen[2]. Eine Kalorie sind so viel wie 4,2 Joule. Damit entwickelte ein Gramm Radium also pro Stunde rund 420 Joule, was in etwa der Schmelzwärme für ein Gramm Wasser (332 Joule) entspricht.
Fußnoten
- [1] Zur Entdeckung des Radiums: P. Curie, Mme. P. Curie and G. Bémont: Sur une nouvelle substance fortement radio-active, contenue dans la pechblende,” Comptes rendus de l'Académie des Sciences, Paris, 1898, vol. 127, pp. 1215-1217.
- [2] Madame Sklodowska Curie: Radium and Radioactivity. In: Century Magazine, (Januar 1904), Seiten 461 bis 466.
- [3] Starke Wärmeentwicklung: P. Curie, A. Laborde: Sur la chaleur dégagée spontanément par les sels de radium. C. R. hebd. Séanc. Acad. Sci. Paris, 136 (1903), pp. 673-675.
- [4] Alpha-Strahlung als Wärmequelle: "Il semble alors que l’on peut considérer à l’heure actuelle la presque totalité de la production de chaleur
2 (3), pp.94-98. ff10.1051/radium:019050020309401ff. ffjpa-00242124f.