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Nachbarzehner als Alogismus


Grundschulrechnen


Basiswissen


Uneinheitliche Handhabung bei fehlender Definition: der Begriff Nachbarzehner wird in der Grundschulmathematik verwendet. In der höheren (Hochschul) Mathematik spielt er keine Rolle. Dort spricht man von Vorgängern und Nachfolgern. Der Begriff Nachbarzehner wird aber nicht einheitlich verwendet. Es gibt widersprüchliche Deutungen.

Übliche Handhabung


Das Wort "Nachbarzehner" findet sich [Stand 2020] überwiegend in der Grundschulmathematik. Hier ist die Handhabung allerdings uneinheitlich. In Internetforen findet man viele entsprechende Diskussionen. Die zurzeit vorherrschende Handhabung ist: als Nachbarzehner gelten der nächstkleinere und der nächstgrößere Zehner aus Sicht einer gegebenen Zahl. Die Nachbarzehner von 14 wären also 10 und 20.

Abweichende Handhabung

Was sind die Nachbarzehner von 20? Intuitiv antworten die meisten Menschen mit 10 und 30. Dahinter liegt der Gedanke, dass eine Zahl nicht ihr eigener Nachbar sein kann. Tatsächlich verlangen viele Lehrer aber die Antwort 20 und 30. Dahinter scheint die Regel zu stecken: Ist eine Zahl bereits ein Zehner, so ist sie automatisch auch ihr eigener linker (kleiner) Nachbarzehner. Eine Begründung war bisher [nicht auffindbar]. Denkbar wäre, dass diese Handhabung eine nahtlose Anbindung an das Runden auf Zehner vorbereiten soll: 20 gerundet auf 10er wäre dann tatsächlich 20. Es ergibt sich aber die Irritation, dass die 20 dann ihr eigener Nachbar sein soll.

Lösung


Der Begriff "Nachbarzehner" sollte der Intuition folgen: die Nachbarzehner einer Zahl z sind der Zehner links und rechts von dieser Zahl. Eine Zahl ist nie ihr eigener Nachbar. Der mögliche Nutzen, die Rundung gedanklich vorzubereiten wird erkauft mit einem Misstrauen gegenüber einem an sich korrekten Sprachgefühl: Man ist nicht selbst sein eigener Nachbar.

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