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Mooresches Gesetz


Informatik


Basiswissen


Alle 12 bis 24 Monate verdoppelt sich die Rechenleistung oder die Komplexität von integrierten Schaltkreisen bei gleichbleibenden Herstellungskosten.

Varianten des Mooreschen Gesetzes



Seit wann gilt das Mooresche Gesetz?



Das Mooresche Gesetz und die Miniaturisierung


Die ersten Computer in den 1940er und 1950er Jahren waren oft so groß, dass sie ganze Räume ausfüllten. Sie bestanden aus großen elektrischen Bauteilen (Röhren, Kondensatoren), die teuer in der Herstellung und anfällig für Verschleiß waren. Diese Bauteile wurden durch verschiedene Technologiesprünge (z. B. Transistortechnik) immer kleiner und immer billiger. Das ist einer der Hauptgründe für das Mooresche Gesetz.

Das Mooresche Gesetze und der Skaleneffekt


Die Entwicklung von Computertechnologie sowie auch die Fabriken zur Herstellung von zum Beispiel Bauteilen wie Chips sind sehr teuer. Wie kann es dann sein, dass Computer trotzdem vegleichsweise billig sind? Ein Grund dafür ist der sogenannte Skaleneffekt der Betriebswirtschaft. In der Frühzeit der Computertechnik gab es weltweit nur sehr wenige Einrichtungen, die einen Computer kauften. Privatpersonen konnten sich einen Computer überhaupt nicht leisten. Das heißt, dass vielleicht 10 Kunden einer Herstellers letztendlich für die Entwicklung und Herstellung - also auch die Fabrik - zahlen mussten. Die gesamten Kosten wurden auf die 10 Kunden verteilt. Entsprechend hohe Kosten entfielen damit auf jeden einzelnen Kunden. Heute teilen sich Milliarden von Kunden die Fabrik und Kosten eines Herstellers. Ein großer Teil der sogenannten Fixkosten (Entwicklung, Fabriken, Patente etc.) werden auf immer mehr Kunden verteilt und damit muss jeder einzelne Kunde am Ende auch immer weniger bezahlen. In der Betriebswirtschaft spricht man hier von einem sogenannten Skaleneffekt ↗

Wird das Mooresche Gesetz für immer gelten?


Das ist unwahrscheinlich: die jetzigen Technologien elektronischer Informationsverarbeitung kommen an eine sehr grundlegende „Schallmauer“: die Quanteneffekte. Irgendwann müssten für eine weitere Miniaturisierung die Bauteile der Computer so klein werden, dass Quanteneffekte eine Rolle spielen. Und mit der jetzigen Technologie kann man mit Quanteneffekten keine sicheren Rechenergebnisse erzielen. Hier verspricht der sogenannte Quantencomputer jedoch einen neuen Technologiesprung. Möglicherweise setzt das dann das Mooresche Gesetz für einen weiteren längeren Zeitraum weiter in die Zukunft fort.

Was bedeutet das Mooresche Gesetz für die Zukunft?


Vor allem bedeutet das Mooresche Gesetz, dass künstliche Intelligenz immer billiger und immer verbreiteter wird. Kleingeräte wie Mobiltelefone werden in Verbindung mit dem Internet immer mehr Leistungen vollbringen, die bisher nur Menschen ausführen konnten: Sprachen übersetzen, Fahrzeuge steuern, Inalte erklären (ChatGPT), Diagnosen bei Unfällen erstellen, Notfallpläne ausführen oder Hautechnik steuern. Wie man dazu steht, hängt wohl sehr von der individuellen Weltanschauung ab. Während Optimisiten darin vor allem eine Entlastung von Menschen sehen, deuten Warner die Entwicklung als den Anfang vom Ende der Menschheit als biologische Art. Einig sind sich Optimisten und Pessimisten darin, dass ein immer größerer Anteil von Denkbarbeit von Maschinen erbracht wird. Ein guter Einstiegspunkt für eine Abschätzung der Bedeutung ist die Diskussion rund um die Idee technologische Singularität ↗