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Laacher See-Explosion


Vulkanismus


Basiswissen


Etwa 11050 Jahre Jahre vor Christus: in der Eifel, nahe am Fluss Rhein, findet ein riesiger Vulkanausbruch statt. Zu der Zeit lebten dort bereits Menschen. Das is hier ausführlich beschrieben.

Wie lief der Ausbruch ab?


Der Ausbruch fand etwa 11050 Jahre vor Christus statt[1] und dauerte einige Tage. Er bestand aus einer plinianischen Hauptphase (Ascheregen), die von Explosionen (phreatomagmatisch) eingeleitet und auch beendet wurde. Siehe auch Vulkanasche ↗

Was bewirkte der Ausbruch am Rhein?


Bei dem Ausbruch wurden riesige Mengen vulkanischer Asche und Bims ausgeschleudert, welche die Gegend bis ins Rheintal bis zu sieben Meter dick bedeckte. Das Auswurfmaterial verstopfte die Talenge des Rheins an der Andernacher Pforte, der dadurch aufgestaute See erstreckte sich über das Neuwieder Becken bis in den Oberrhein. Bei Brohl, weiter flussabwärts entstand dann in kurzer Zeit ein zweiter Staudamm. Dieser staute das Rheinwasser bis auf eine Tiefe von 27 Metern und über eine Länge von 140 Kilometern mit einer Gesamtfläche von mindestens 125 km². Die Flutwelle nach dem Bruch dieses Dammes ergoss mit über 12 Meter Höhe rheinabwärts, man spricht auch von einem Tsunami am Rhein.[2]

Wie stark war der Ausbruch?


Die gesamte Auswurfmenge betrug etwa 6 Kubikkilometer Stammmagma. Daraus wuren etwa 16 Kubikkilometer vulkanischer Lockermassen (Tephra). Der Ausbruch war anderthalbmal so stark wie der des Pinatubo 1991, oder 6-mal so stark wie der Ausbruch des Mount St. Helens 1980. Die feineren Ablagerungen der Aschewolken sind noch bis nach Schweden und Norditalien verfrachtet in quartären Sedimenten als schmaler Bimshorizont zu finden. Siehe auch Vulkane ↗

Kann das noch einmal passieren?


Ja. Geologen halten den Vulkan für bloß schlafend. Im See selbst steigen ständig Gase auf und ab und zu registriert man auch kleinere Erdbeben. Das alles deutet auf unterirdische Aktivität hindeuten. Im Juni 2017 wurden mehrere Erdbeben gemessen, die recht sicher aus Magmabewegungen an der Grenze zwischen Erdkruste und Erdmantel. Man glaubt heute[2019], dass es einen Magmenkanal in einer Tiefe von 10 bis etwa 43 Kilometern gibt und dass sich verschiedene Kammern zurzeit mit Magma füllen. Die Füllung von Magmenkammern kann aber sehr lange dauern. Man schätzt, dass sich die Kammern vor dem großen Ausbruch (etwa 1150 v. Chr.) Jahren über etwa 30 Tausend Jahre hinweg aufgefüllt hatten.

Wie sähe eine Explosion heute aus?


Sie wäre in jedem Fall katastrophal. Davon handelt sogar ein Film: "Der Vulkan" wurde 2009 gedreht und handelt von einem Ausbruch des Laacher See-Vulkans in heutiger Zeit. Siehe auch Katastrophen ↗

Fußnoten