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Kaufmann-Bucherer-Neumann-Experimente


Relativitätstheorie


Basiswissen


Sehr schnelle Ladungen, etwa Elektronen mit 90 % der Lichgtgeschwindigkeit werden von elektrischen oder magnetischen Feldern weniger stark abgelenkt, als man nach der klassischen newtonschen Physik erwarten würde. Der Grund dahinter ist die sogenannte relativistische Masser oder der relativistische Impuls. Die Kaufmann-Bucherer-Neumann-Experimente bestätigten Einsteins Formelwerk. Das ist hier kurz erläutert.

Grundidee und Kernaussage


Bereits seit dem Jahr 1881 - 24 Jahre vor Einsteins erster Veröffentlichung zur Relativitätstheorie - wurde die Masse bewegeter elektrischer Ladungen untersucht. Man hatte dabei festgestellt, dass sich die Masse scheinbar mit der Geschwindigkeit erhöht. Die Grundiee dazu war: schießt man eine Ladung durch ein elektrisches oder magnetisches Feld, wird es von diesem abgelenkt. Je größer aber die Masse im Verhältnis zur Ladungsmenge ist, desto geringer ist die Ablenkung. Der Grund dafür ist die Massenträgheit. Es konnte aber schon früh gezeigt werden, dass höhere Geschwindigkeiten weit stärker ins Gewicht fallen als es die klassische newtonsche Mechanik erlauben würde. Die gemessenen Werte passen aber sehr gut auf das Formelwerk von Einsteins spezieller Relativitästheorie. Die unerwartet große Masse nannte man dort relativistische Masse ↗

Die Enstehung einer wissenschaftlichen Tatsache


Die Literaturliste unten zeigt eindrucksvoll, über welchen langen Zeitraum hinweg verschiedenste Wissenschaftler an dem Thema der relativistischen Masse von Ladungen arbeiteten. Noch über 100 Jahre nach Einsteins erster Veröffentlichungen wird aktiv debattiert, ob der Begriff einer relativistischen Masse das Phänomen gut beschreibt. Wie sehr Wissenschaft ein kollektives und soziales Unternehmen ist legte der Pole Ludwik Fleck detailliert dar in seinem Buch Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache ↗

Fußnoten