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Integration (Biologie)


Evolution


Basiswissen


Werden Teilchen „zusammengefügt zu Einheiten einer höheren Ebene“, spricht der Evolutionsbiologe Carsten Bresch[1] von einer Integration. Die „aufgebauten Strukturen neue Ganzheiten geworden sind, die neue Eigenschaften gewonnen haben“. Bresch zufolge wiederholt sich dieser Prozess im Laufe der Evolution mehrfach und ist auch heute noch nicht zu Ende gekommen. Breschs Vision ist eine Fortsetzung der biologischen Integrationen in die Sphäre der Kultur. Das ist hier kurz vorgestellt.

Die biologischen Integrationen nach Carsten Bresch



Die Integration von Menschen zum Monon


Bis zur Gruppe hin hat Bresch die Stufenfolge der Integration in der Biologie wie oben mit Integralzeichen dargestellt. Stets fügten sich Elemente einer niederen Organisationsstufe zu einem neuen Element einer höheren Organisaionsstufe zusammen. Ohne die Schreibweise mit dem Integralzeichen fortzusetzen, beschreibt Bresch dann die Fortsetzung der Integration hin in die Sphäre der menschlichen Kultur. Die Menschen werden Kriege und Konkurrenz überweinden und gerade durch die zunehmende Regulierung individuell an Freiheit gewinnen. Bresch bezeichnet die Stufe der Entwicklung als intellektuelle Integration. Sie führt, so Bresch, zu einem einzigen harmonischen Weltwesen, in dem der Mensch eine höchstmögliche Stufe von Individualität erreichen kann. Diese Integration könnte man kurz schreiben als ∫Menschen Monon ↗

Die Integration von Mononen zum Weltmuster


Bresch geht nun weiter und vermutet, dass im Kosmos eine große Anzahl von friefertigen, in sich harmonischen Mononen existieren. Diese fügen sich dann auf einer letzten Integrationsstufe zusammen in ein „einziges, zusammenhängendes, sich immer weiter strukturierendes Muster“. Diesem Weltmuster hat Bresch in seinem Bruch keinen Namen gegeben. Wir verlassen hier Breschs Gedanken. Mehr über die Idee eines beseelten Kosmos steht im Artikel Kosmopsychismus ↗

Breschs Vision als Weltprozess


Der Begriff vom Weltprozess kam in der ersten Hälfte des 19ten Jahrhunderts auf. Er bezeichnete zunächst eine der menschlichen Geschichte innewohne Gesetzeshaftigkeit. Man denke hier etwa an die Vorstellung von Karl Marx, dass sich Gemeinschaften von Menschen zwangsläufg von Stammesgesellschaften über Sklavenhaltergesellschaften, dann feudale, darauffolgend kapitalistische und schlussendlich über sozialistische in kommunistische Gesellschaften entwickeln werden. Bresch Vision spannt sozusagen hier nur einen größeren, nämlich kosmischen Zeitrahmen auf, sieht aber auch eine ganz ähnliche Zwanghaftigkeit der Abläufe. Siehe mehr zu diesem Gedanken im Artikel zum Weltprozess ↗

Fußnoten