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Gleisverwerfung


Schienen


Basiswissen


Als Gleisverwerfung bezeichnet man eine ungewollte Verformung von Schienen von Eisenbahnen, die diese unbrauchbar machen und im schlimmsten Fall zu Entgleisungen führen. Dazu stehen hier einige Hintergrundinformationen.

Ursachen


Metalle dehnen sich bei Erwärmung aus. Dadurch werden etwa bei großer Sommerhitze auch die Schienen einer Eisenbahn länger. Sind einzelne Schienen Stoß auf Stoß - also ohne Lücke - aneinandergesetzt, würden sie sich bei starker Erwärmung zur Seite hin verbiegen. Um das zu verhindern, hat man früher zwischen den einzelnen Schienenstücken eine kleine Dehnungsfuge gelassen. Diese hat jedoch beim Fahren störende Geräusche verursacht. Heute werden Schienen so miteinander verschweißt, dass keine Dehnungsfugen entstehen. Um nun aber die Längenausdehnung - und damit auch die Wölbung - der Schienen zu verhindern, werden sie sehr fest mit den Schwellen und Gleisbett verbunden. Ist diese Verbindung aber nicht stabil genug, kommt es wieder zu einer Längenausdehnung und damit zu einer Gleisverwerung. Siehe auch thermische Längenausdehnung ↗

Wo gibt es noch ähnliche Effekte?


Die Stadt Amsterdam in den Niederlanden ist von vielen ruhigen Kanälen durchzogen, den sogenannten Grachten. Über diese Grachten führen viele Brücke. Die Brücken sind oft als Zugbrücken gebaut, sodass auch höhere Boote, zum Beispiel mit Masten, die Grachten befahren können. Oft sind die Brücken aus oder mit Stahl gebaut. Am 19. Juli 2022 wurde es in Amsterdam so heiß, dass sich der Stahl so stark auszudehnen drohte, dass man die Brücken nicht mehr öffnen oder schließen kann[2]. Zur Kühlung wurde dann Wasser aus den Grachten auf die Brücken gesprüht.

Klimawandel


In den USA wurden für das Jahr 2002 insgesamt 38 Zugentgleisungen aufgrund von einer Gleisverwerfung registriert[1]. Auswertungen zeigen, dass die Anzahl solcher Zugentgleisungen mit der Klimaerwärmung deutlich zunehmen. Siehe auch Klimaanpassung ↗

Fußnoten