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Gezeitenwelle


Flussmündung


Basiswissen


Das Wort Gezeitenwelle wird in mindestens drei verwandten aber unterschiedlichen Bedeutungen verwandt: als regionale oder globale Welle des Tidenhubs oder als örtlich eng begrenzte Welle in Flüssen. Die drei Bedeutungen sind hier kurz vorgestellt.

Gezeitenwelle als globale


Als Gezeitenwelle wird die modellhafte Welle bestehend aus einem Flutberg einem Ebbtal[1] bezeichnet. Das klassische Bild dazu ist eine Erdkugel mit je einer Wasseraufwölbung auf zwei sich gegenüberliegenden Seiten[2]. Das Modell dahinter ist eine kugelige Erde mit flacher Oberfläche. Mit diesem Modell wird oft die Entstehung von Ebbe und Flut infolge der Bewegung von Erde und Mond umeinander beschreiben. Wie daraus die Gezeiten entstehen ist ohne physikalische Vorkenntnisse nicht ohne Weiteres zu verstehen. Siehe dazu den Artikel Gezeitenkraft ↗

Gezeitenwelle als großregionale Welle


Tatsächlich gibt es auf der Erde keinen einzelnen großen Flutberg und auch kein einzelnes großes Ebbtal. Der Grund ist, dass das einfach Modell einer kugeligen flachen Erde nicht gut genug auf die Wirklichkeit passt. Die Wirklichkeit ist von unterschiedlichen Strömungen, Winden und vor allem sehr vielfältigen Oberflächenformen geprägt. Diese zersplittern die globalen Strukturen Flut- und Ebbe bereits in der Entstehung in viele Gezeitenwellen von einigen Hunderten bis Tausenden von Kilometern Ausdehnung. So dringen vom Norden her und auch von Süden durch den Ärmelkanal je eine eigene Gezeitenwelle vom Atlantik kommend in die Nordsee ein. Diese Wellen durchwandern die Nordsee über einen Zeitraum mehrerer Stunden.

Gezeitenwelle als lokales Phänomen in Flüssen


Weltweit gibt es einige wenige Flüsse, in denen die Gezeiten, also Ebbe und Flut, einzelne große und gut sichtbare Wellen erzeugen, die dann von alleine lange Strecken die Flüsse hinaufwandern. Diese Wellen können so groß sein, dass sie von Wassersportlern genutzt werden[3][4]. Eine solche Welle nennt man auch eine Bore ↗

Fußnoten