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Fliegen


Die kontrollierte Bewegung oberhalb des Bodens


Definition


Vom Fliegen im engeren Sinn spricht man, wenn es um eine kontrollierte und gewünschte Fortbewegung oberhalb der Erdoberfläche und ohne Kontakt zum festen Boden, aber noch innerhalb der Erdatmosphäre geht. Ein Vogel, Flugzeug, Ballon oder Hubschrauber können in diesem Sinn fliegen. Hier stehen kurz erklärt einige Arten zu fliegen.

Ballonflug


Heißtluft- und Gasballone aber auch große Luftschiffe und die kleineren Blimps fliegen, die Ballonfahren sprechen lieber vom Fahren. Ballonfahrer können zwar nicht die Richtung des Ballon direkt steuern, aber die Höhe. Die ersten Menschen, die sich sicher im Sinne des Fliegens durch die Luft bewegen konnten waren zwei Franzosen im Jahr 1783. Sie flogen in einem Heißluftballon ↗

Gleitflug


In den 1880er Jahren begann der Flugpionier Otto Lilienthal mit seinen Versuchen zum bemannten Gleitflug: er sprang mit selbstgebauten Gleitern von einem kleinen Hügel. Dabei verbesserte er ständig die Flügelform und die Steuerbarkeit seines Gleitgerätes. Lies meht unter Otto Lilienthal ↗

Motorflug


In den USA griffen die Gebrüder Wright die Ideen des inzwischen tödlich verunglückten Otto Lilienthal auf. Die Wright-Brüder konstruierten einen Doppeldecker und versahen ihn mit einem ebenfalls selbt gebauten Motor mit Propeller. Damit gelang ihnen im Jahr 1903 der erste Flug aus eigener Motorkraft. Das erste Motorflugzeug der Welt war der Wright Flyer I ↗

Sturzflug


Kaum konnte der Mensch mit Motorkraft fliegen, interessierte sich das Milität für die Möglichkeiten. Bomben auf seine Feinde zu werfen war schon im Ersten Weltkrieg üblich. Im Zweiten Weltkrieg perfektionierte die deutsche Luftwaffe den Bombenabwurf mit sogenannten Sturzkampfbombern: sie stürzten sich in schnellem, steilen geraden Flug von oben auf ihr Ziel herab und lösten im letzten Moment die Bombe. Diese konnte so sehr genau platziert werden. Die Maschine dann wieder abzufangen war ein Kunststück. Siehe auch Sturzflug ↗

Sinkflug


Als Sinkflug bezeichnet man einen kontrollierten langsamen Verlust an Höhe. Kleine Sportflugzeuge sinken so mit etwa 720 Fuß pro Minute, schwere Jumbo Jets mit vielleicht 600 Fuß pro Minute und eine plumpe Raumfähre mit gut 10 Tausend Fuß pro Minute. Der Zweck eines Sinkfluges ist oft, dass am Ende eine möglichst sanfte und punktgenaue Landung erfolgt. Lies mehr unter Sinkflug ↗

Absturz


Von einem Absturz spricht man, wenn der Höhenverlust eines Fluggerätes schnell und unkontrolliert erfolgt. Ein Absturz gilt damit nicht als Fliegen, da die Kontrolle über die Flugbewegungen fehlt. Oft geht die Steuerbarkeit verloren und der Auflschlag auf dem Boden zerstört die Maschine. Siehe auch Absturz ↗

Schweben


Teilweise werden Schweben und Fliegen unterschieden. Von Fliegen spricht man dann, wenn der Auftrieb dynamisch durch Bewegung hergestellt wird. Wird der Auftrieb statisch (Dichteunterschiede) erzeugt, kann man auch vom Schweben sprechen, etwa bei einem Ballon. Das Wort Schweben umfasst aber je nach Zusammenhang auch andere Aspekte. Bei Insekten oder Vögeln kann es auch das Verharren an einer Stelle in der Luft bedeuten. Aber auch sehr langsam sinkende Objekte, wie Löwenzahn-Samen schweben in diesem Sinn, etwa langsam zu Boden. Siehe auch statischer Auftrieb ↗

Weltraum


Umgangssprachlich gibt es den Begriff des Weltraumfluges, zum Beispiel eines Fluges zum Mars. Doch bez
ieht sich das Wort fliegen eher auf die Bewegung in einer Atmosphäre. Alternativ kann man auch von Raumfahrt sprechen. Wesentlich ist, dass es im Weltraum jenseits oberhalb einer Atmosphäre keine Luft- oder Gashülle mehr gibt. Damit ist auch ein dynamischer Auftrieb (fliegen durch Geschwindigkeit) nicht mehr möglich. Im Weltraum kommen daher andere Antriebs- und Steuerarten zum Einsatz, insbesondere die Rakete mit dem Prinzip Rückstoß. Das Fliegen im Weltraum bezeichnet man meist als Raumfahrt ↗