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Fabrik


🏭Definition


Basiswissen


Als Fabrik bezeichnet man einen Ort, an dem Güter in großer Anzahl, mit starker Arbeitsteilung, durchdachter Organisation und mit einem hohen Einsatz von Maschinen hergestellt werden. Das hatte weitreichende Folgen für die soziale Stellung der Mitarbeiter. Das ist hier kurz beleuchtet.

Hintergrundwissen


Das Wort Fabrik stammt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich so viel wie ein Herstellungsort (fabrizieren). Als Fabrik bezeichnet man heute vor allem großindustrielle Produktionsstätten aus der Zeit der industriellen Revolution, von etwa 1800 bis ins ausgehende 20te Jahrhundert. Der Besitzer einer Fabrik war der Fabrikant.

Wesentliche Eigenschaften einer Fabrik


Um eine Fabrik errichten zu können, benötigt man eine zunächst große Menge an Kapital (Geld): Grundstücke müssen gekauft werden, Verkehrswege und Gebäude müssen errichtet, Maschinen gekauft und Menschen eingestellt werden. Die so errichtete Fabrik machte meist Gewinn durch Massenproduktion. Maschinen waren der wichtigste Produktionsfaktor, Handarbeit spielte eine untergeordnete Rolle. Alle Prozesse waren stark arbeitsteilig organisiert. Oft, aber nicht immer, waren Standortortvorteile wie Kohle- und Erzlagerstätten ausschlaggebend für den Erfolg:


Unterschied zur Manufaktur


Porzellan-Manufakturen oder Silberschmieden als Manufaktur: auch in einer Manufaktur sollen Güter in großer Anzahl und mit durchdachten Organisationsformen hergestellt werden. Der Unterschied zur Fabrik besteht vor allem in dem deutlich geringeren Einsatz von Maschinen und einem gleichzeitig höheren Einsatz menschlicher Handarbeit, oft mit Resten von kreativer oder künstlerischer Gestaltungsfreiheit. Lies mehr unter Manufaktur ↗

Unterschied zur Produktionsstätte


Jede Fabrik ist eine Produktionsstätte, aber nicht jede Produktionsstätte ist auch eine Fabri: das Wort Fabrik bezeichnet vor allem Produktionsstätten mit hohem Maschinen- und Menscheneinsatz, man spricht hier auch von sogenannten Produktionsfaktoren. aber Während bei einer Fabrik so gut wie immer eine große Anzahl von Mitarbeitern mitgedacht sein soll, lässt das Wort Produktionsstätte offen, ob es viele oder überhaupt menschliche Arbeiter dort gibt. Lies mehr unter Produktionsstätte ↗

Soziale Folgen für die Mitarbeiter


Seit etwa 1800 nahm die industrielle Revolution an Fahrt auf: Produktionsprozesse wurden immer stärker mit wissenschafltichen Methoden durchdacht. Die erstarkenden Ingenieurwissenschafteng konstruierten stets neue Maschinen (z. B. Web-, Dresch- oder Sägemaschinen). Doch paradoxerweise bewirkte der Einsatz von Maschinen nicht einen Rückgang des Bedarfs an Arbeitskräften: zwar wurden lokal viele Industriezweige in ihrer Existenz bedroht (Weberaufstand in Schlesien), doch entstanden gleichzeitig entstanden neue große Industrien mit einem hohen Bedarf an ungelernte Arbeitskräften: Bergwerke, Eisenhütten oder Textilfabriken. Der einzelne Mitarbeiter konnte oft in kurzer Zeit angelernt werden und war damit leicht austauschbar. Er hatte damit eine schlechte Verhandlungsposition. Niedrige Löhne und zum Teil erbärmliche Arbeitsbedingungen waren oft die Folge. Es kam zur Entstehung eines Massenproletariats, dem Phänomen der Entferfremdung, großer Armut sowie struktureller Ausbeutung ↗

Was ist eine Erwerbsorganisation?


Dieses Wort ist eng begrenzt auf eine Theorie des deutschen Biologen und Universaldenkers Hans Hass. Hass beschrieb funktionale Analogien zwischen Lebewesen, Fabriken, kleineren Produktionsstätten und auch ganzen Staatsgebilden. Er formulierte die These, dass sich Menschen in Verbindung mit Maschinen hin zu einem Überwesen entwickeln könnten. Die straff durchgeplante Erwerbsorganisation konnte zum Beispiel eine Fabrik sein und soll eine Vorstufe hin zu einer neuen Lebensform darstellen. Lies mehr dazu unter Erwerbsorganisation ↗

Beispiele für Fabriken