Epigenetik
Biologie
Basiswissen
Die Epigenetik als ein Teilgebiet der Biologie beschäftigt sich mit zwei unterschiedlichen Fragen: a) welche Faktoren beeinflussen die Aktivität von Genen und b) sie untersucht wie sich verändernde Genfunktionen an die nächste Generation von Organismen weitergegeben werden können, ohne dass dabei eine Rekombination oder Mutation der Gene stattfand. Die letzere Idee bezeichnet man auch als Lamarckismus. Siehe auch Morphogenese ↗
Fußnoten
- [1] Zur Definition von Epigenetik: "Diese molekulare Mechanismen sorgen – abhängig von äußeren Umständen – dafür, dass Gene stärker oder schwächer abgelesen werden. Die dort in der DNA-Sequenz hinterlegte Information wird dabei nicht verändert." In: Epigenetik. Spektrum online. Abgerufen am 22. September 2023. Online: https://www.spektrum.de/thema/epigenetik/1191602
- [2] Welche Gene wie stark ausgelesen werden odre geblockt sind, kann man über Analysen an lebenden Menschen feststellen. Es zeigte sich, dass dies durch Stress, zum Beispiel durhc Armut bedingt, bereits bei Kindern der Fall ist: Raffington, L., Tanksley, P. T., Sabhlok, A., Vinnik, L., Mallard, T., King, L. S., Goosby, B., Harden, K. P., & Tucker-Drob, E. M. (2023). Socially Stratified Epigenetic Profiles Are Associated With Cognitive Functioning in Children and Adolescents. Psychological Science, 34(2), 170–185. https://doi.org/10.1177/09567976221122760
- [3] Howard Bloom: The Global Brain: The Evolution of Mass Mind from the Big Bang to the 21st Century. Wiley, 2000, ISBN 978-0-471-29584-6; deutsch: Global Brain: die Evolution sozialer Intelligenz. Aus dem Amerikanischen und mit einem Nachwort von Florian Rötzer. DVA, 1999, ISBN 978-3-421-05304-6. Dort wird auf Seite 84 beschrieben, wie Bakterien der Art Bacillus subtilis die Aktivierung oder Deaktivierung einzelner Gene durch chemische Signale aus der Kolonie steuert. Bloom betrachtet diese Form von Epigenetik im Zusammen mit einem sogenannten Diversitätsgenerator ↗