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Denkkollektiv


Wissenschaft


Basiswissen


Als Denkkollektiv beschrieb der polnische Wissenschaftler eine Gruppe von Menschen, „als Gemeinschaft der Menschen, die im Gedankenaustausch oder in gedanklicher Wechselwirkung stehen“. Die Gruppen entwickeln Beharrungstendenz, neue Annahmen erscheinen oft als undenkbar. Oft bilden die Gruppen einen inneren Zirkel der Eingeweihten sowie der sie umgebenden Laien. Es ensteht letztendlich ein fester Denkstil. Das ist hier kurz mit einem Beispiel vorgestellt.

Wissenschaft als Arbeitsteilung


Der Molekulargenetiker Carsten Bresch legt dar, wohl aus eigener Erfahrung, wie sehr Wissenschaft ein Ergebnis vieler Menschen ist. Von der einen Seite, so Bresch, kommen experimentelle Daten. Von anderer Seite kommen dann „Teilinterpretationen“, manche tragen zerstreutes Gedankengut zusammen, wiederum anderen verhelfen bestehenden Konzepten durch eine „prägnante Formulierung“ zur Verbreitung. Wissenschaft ist so oft ein Ergebnis von Arbeitsteilung ↗

Flecks Idee eines Denkstils


Flecks Idee von einem Denkkollektiv geht aber über die Vorstellung einen rein pragmatischen Arbeitsteilung hinaus. Bei Fleck entwicklen die Gruppenmitglieder gemeinsam akzeptierte Frage - und im Umkehrschluss auch solche, die sie ablehnen. Es gibt akzeptierte Methoden und Begriffe, und wiederum auch abgelehnte. Flecks Beschreibung eines Denkkollektivs erinnert an später aufgekommene Begriffe wie Gruppendenk und Echoraum. Fleck macht aber deutlich, dass die Beschränkungen der Gruppe oft einen guten methodischen Grund haben oder überhaupt eine Aufgabe erst praktisch bewältigbar machen. Mehr zum Fleckschen Denkkollektiv steht im Artikel zur Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache ↗

Fußnoten