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A-kausal


Ohne Ursache


Basiswissen


A-kausal heißt so viel wie ohne Ursache, ohne Anregung, Anlass, Veranlassung: etwas passiert von sich aus aus (vielleicht unbekannten) inneren Anlässen. Das ist hier kurz erklärt.

Was heißt kausal?


In der Naturwissenschaft meint kausal, dass ein Ereignis eine klare Ursache hat. Ursache meint hier einen Zustand, der zwangsläufig einen daraus folgenden Zustand hervorruft. Beispiel: wenn man eine Flamme an ein passendes Gemisch von Wasserstoff und Sauerstoff hält, dann folgt darauf immer eine Explosion (Knallgasreaktion). Die Flamme zusammen mit dem richtigen Gasgemisch ist hier die Ursache für die Explosion. Die Grundidee von Kausalität ist die einer wirkenden Ursache ↗

Radioaktivität als a-Kausalität


A-kausal heißt in der Naturwissenschaft, dass ein Ereignis völlig losgelöst von Ursachen stattfindet. So scheinen radioaktive Atome ohne erkennbare Ursache zu zerfallen[5]. Möglicherweise ist der Atomzerfall a-kausal. Der Begriff a-kausal ist eng verwandt mit der Idee der Zufälligkeit. Statistisch gesehen wäre eine Art von Ereignissen a-kausal, wenn es keine andere Art von Ereignissen oder Zuständen gibt, für die sich eine statistische Abhängigkeit finden lässt. Möglicherweise a-kausal ist radioaktiver Zerfall ↗

Quantenobjekte und a-Kausalität


Experimente mit Lichtteilchen, Elektronen, Neutronen oder auch großen Molekülen haben gezeigt, dass diese sich wahrscheinlich im eigentlichen Wortsinn zufällig, das heißt a-kausal verhalten. Schickt man etwa ein Neutron in Richtung einer Wand mit zwei Öffnungen in der Wand, so geht das Neutron ohne jede Ursache entweder durch die eine oder die andere Öffnung. Man kann für ein Neutron nicht angeben, auch bei genauester Kennntis der Ausgangssituation, für welchen Weg es sich "entscheidet". Ein solcher Verlust der Kausalität, also a-Kausalität, ist typisch für ein sogenanntes Quantenobjekt ↗

Der unbewegte Beweger als als a-Kausalität


In der Philosophie und der Theologie gibt es die Denkfigur des unbewegten Bewegers, oft auch als erster Beweger bezeichnet[3]. Stellt man sich Gott als den letzten Grund vor, aus dem alles hervorgeht, dann kann Gott selbst nicht von etwas anderem veranlasst oder beeinflusst werden. Er ist die Quelle jeder Veränderung oder Bewegung ohne selbst bewegt zu werden. Der Gedanke wird Aristoteles zugeschrieben erscheint wieder in den Gottesbeweisen des Thomas von Aquin ↗

Das a-Kausale am Anfang des Seins


Ein verwandt mit der Idee eines selbst unerschaffenen aber doch schaffenden Prinzips[3] ist die Vorstellung die Vorstellung, dass aus einem höchsten Sein niedere Seinsformen ausströmen oder emanieren. Das höchste Prinzip ist dabei selbst nicht geschaffen, also auch a-kausal entstanden oder ewig seiend. Siehe auch Emanation (Philosophie) ↗

Fußnoten