Basiswissen
Als Dynamo bezeichnet man heute einen meist kleinen elektrischen Generator. Bei einem Fahrrad spricht man kurz nur von einem Dynamo, bei Kraftfahrzeugen spricht man von einer Lichtmaschine. Früher stand das Wort Dynamo oder Dynamomaschine[1] für jede Art von Generator ↗
Fußnoten
[1] 1904, zum Prinzip: "Dynamomaschine. Man versteht unter einer Dynamomaschine (dynamoelektrische Maschine, elektrischer Generator) eine Vorrichtung zur Umsetzung mechanischer Energie in elektrische, und zwar ist das Prinzip, welches hierbei zur Geltung kommt, das der sogenannten Magnetoinduktion (1831 von Faraday entdeckt). Bewegt man nämlich einen geschlossenen elektrischen Leiter, z.B. eine Drahtspule, in dem Kraftfelde eines Magneten derartig, daß ihre Bahn von möglichst vielen magnetischen Kraftlinien (s. Magnetismus und Elektromagnetismus), die von den Polen des Magneten ausgehen, geschnitten wird, wobei die Zahl der durch die Spule gehenden Kraftlinien sich fortwährend ändert, so wird in diesen Leiter eine elektromotorische Kraft induziert (s. Induktion), deren Intensität der Aenderung der eingeschlossenen Kraftlinienzahl und der Windungszahl der Spule proportional ist …" Und so weiter, noch sehr ausführlich. In: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 180-195. Online: http://www.zeno.org/nid/20006002706
[2] 1911, zur Geschichte: "Dynamomaschine, kurz Dynamo, im weitern Sinne jede Maschine zur Erzeugung von elektr. Strom durch mechan. Arbeit, im engern Sinne nur die nach dem Dynamoprinzip (s.d.) konstruierten Maschinen. 1832 konstruierten Dal Negro und Pixii die ersten Maschinen, bei denen der elektr. Strom in Drahtspulen erzeugt wird, die auf Weicheisenkerne gewickelt sind und den Polen eines Magneten abwechselnd genähert und von ihnen entfernt werden, wobei es gleichgültig ist, ob die Spulen oder die Magnetpole bewegt werden. Dieses abwechselnde Nähern und Entfernen der Spulen gegenüber den Magnetpolen erzeugt zunächst in den Spulenkernen eine Änderung (Stärkung und Schwächung) des magnetischen Zustandes, wodurch in den Spulen selbst Induktionsströme entstehen, die gesammelt und nach der Leitung abgeführt werden. Nach demselben Prinzip wie die Maschine von Pixii waren die ersten eigentlichen Großmaschinen von Nollet (1849) und von Holmes (1856) mit 50 und mehr Polen gebaut. Solche Großmaschinen wurden vielfach zur Lichterzeugung für Leuchttürme, für nächtliche Bauarbeiten u.a. benutzt, wie die Maschine der Pariser Compagnie L'Alliance (1859). Dem Anker, d.h. der Gesamtheit der stromerzeugenden Spulen (früher auch Induktor genannt), hatte schon 1847 Elias die Form des Ringankers gegeben, bei dem die Spulen auf einem Ring aus Weicheisen angeordnet sind, der sich vor den Polen vorbeidreht. Die wesentlichste Verbesserung der D. brachte die Anwendung des Dynamoprinzips. Abb. 468 zeigt die Wirkungsweise einer D. Die Elektromagnete n und s werden durch die vom Strom umflossenen Spulen erregt, wodurch zwischen ihnen ein magnetisches Kraftfeld entsteht, dessen Kraftlinien durch Punktierung angedeutet sind. Der Anker a, aus einem mit Spulen umwickelten lamellierten Eisenring bestehend, wird durch einen Motor gedreht, wodurch in den bei den Magneten n und s vorbeieilenden Spulen elektr. Ströme induziert werden, welche auf Schleifringe übergehen, von denen sie durch die Schleifbürsten p abgenommen und der Stromleitung zugeführt werden." In: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 474. Online: http://www.zeno.org/nid/20001064932