Sand
Feinkörnige kleinste Steinchen in großer lockerer Menge
Basiswissen
Sand entsteht durch die Verwitterung fester Gesteine. Die ursprünglichen Gesteine können zum Beispiel durch Frost, Hitze, Wasser, chemische Einflüsse oder Zerreibung durch Transport in Bächen und Flüssen zerkleinert werden.
Wie groß sind Sandkörner?
- Geologen definieren die Korngrößen zwischen 0,063 und 2 mm Größe.
- Kleinere Körner nennt man Schluff, größere heißen Kies.
- Mehr dazu unter Sandkorngrößen ↗
Woraus besteht Sand?
- Sand besteht aus verwittertem Gestein.
- Das ursprüngliche Gestein kann z. B. Basalt, Granit oder Kalkstein gewesen sein.
- Aus dunklem Vulkangestein (z. B. Basalt) kann dan dunkler schwarzer Sand entstehen.
- Der helle Sand an der Nordseeküste besteht zu größten Teil aus Quarzkörner.
- Quarz ist unter anderem in Granitgestein enthalten.
- Siehe auch Gestein ↗
Woher kommt der Sand am Strand?
- Der Sand an der Nordsee- oder Ostseeküste hat viele Herkunftsorte.
- Zum einen verwittert ständig Gestein in den Bergen, etwa den Alpen.
- Über Bäche und Flüsse wird das Gestei abtransportiert.
- Dabei wird es zerkleinert. Manche Bestandteiel lösen sich auch ganz auf.
- Am Meer kommen dann oft feste aber kleine Sandkörner an.
- Wind und Strömungen verteilen sie dann entlang der ganzen Küste.
- Liegen Gebirge oder Dünen direkt an der Küste, dann ...
- kann der Sand auch von dort kommen.
Kommt der Sand immer aus Gebirgen?
- Nein, zumindest nicht direkt.
- Viel Sand kommt aber auch vom Meeresgrund der Nord- oder Ostsee selbst.
- Der Meeresgrund war während der letzten Eiszeiten trockenes Festland.
- Als sich das Klima erwärmte überspülte der Ozean weite Landstriche.
- Strömungen können den Untergrund der Meere oft zu den Küsten transportieren.
- Dort trägt der alte Festlandboden dann zur Bildung von Sand bei.
Gibt es Sand nur am Strand?
- Nein, Sand gibt es auch weit entfernt von den Küsten.
- Sand füllen zum Beispiel große Wüstenflächen, wie die Sahara.
- Aber auch manche Gebirge und Gegenden in Deutschland sind sehr sandig.
- So besteht der Boden in Brandenburg oder im Rheinland oft aus viel Sand.
- Und manche Hügellandschaften, die der Aachener Stadtwald, bestehen aus Sandkörpern.- Der Sand stammte oft aus alten Ozeanen und Meeren und hat sich abgelagert.
- Als sich das Meer zurückzog, blieb der Sand fern der Meere zurück.
Wann erscheint Sand hell bis weiß?
Der Sand an der Küste der Nordsee, etwa von Calais bis ins nördliche Dänemark, ist im Vergleich mit anderen Sanden oft recht hell. Auf einer geographischen Führung des Nationalparkhauses Wangerooge wurde das näher erklärt. So sei der Sand an der Nordsee oft aus Gestein entstanden, das viele helle Minerale wie Quarz, Feldspat und Glimmer enthielt. Diese drei Minerale sind mit Ausnahme der dunklen Glimmerart Biotit recht hell. Ein typisches Herkunftsgestein ist der Granit. Er wurde mit den Gletschern der letzten Eiszeiten vor allem von Skandinavien in die Nordsee und nach Mitteleuropa transportiert. Ein weiterer Grund für die Helligkeit des Sandes sind viele kleine Bruchstücke von hellen kalkhaltigen Muschel- oder Schneckenschalen. Wenn sich aus diesem Sand Dünen bilden, spricht man an der Nordseeküste auch von einer Weißdüne ↗
Was sagt die Kornform über die Enstehung des Sandes?
Betrachtet man Sandkörner unter einer Lupe, dann kann man oft sehr unterschiedliche Kornformen erkennen. Frisch verwittertes Gestein, dessen Bruchstücke noch nicht von Wind oder Wasser transportiert wurden, ergibt kantige Sandkörner. Beim Laufen fühlt sich solcher Sand pickend oder stechend an[1]. Im Licht erscheint solcher Sand wegen der glatten Bruchflächen oft auch glitzernd. Der Sand an der deutschen Nordseeküste hat aber eine lange Geschichte von Transport hinter sich. Er wurde teilweise von Gletschern (glazial), vom Wind (äolisch) und von Wasser (aquatisch) fort bewegt. So transportierte Sandkörner erscheinen rundlich. Wurden sie nur durch Wasser transportiert, sind sie rundlich und glatt, wurden sich zuletzt vom Wind transportiert erscheinen sie rundlich und matt. Die Mattheit kommt daher, dass sich die Sandkörner beim Windtransport durch gegenseitige Stöße Dellen zugefügt haben. Diese vielen Dellen machen die Oberfläche kraterartig und matt.
Wofür wird Sand benötigt?
Aus Sand kann man zum einen Glas herstellen. Zum anderen wird Sand vor allem auch als Zuschlagstoff in der Bauindustrie verwendet. Für ein Einfamilienhaus benötigt man für den Beton und das Glas rund 200 Tonnen Sand, für ein Krankenhaus rund 3000 Tonnen und für einen Kilometer Autobahn rund 30 Tausend Tonnen[2].
Ist der Nordseesand für Beton geeignet?
Nein: für guten festen Beton benötigt man Sand als sogenannten Zuschlagstoff. Aber die Sandkörner müssen möglicht kantig sein. Nur wenn sie sich untereinander verhaken können, wird der Beton fest. Dasselbe gilt auch für Sand als Zuschlagstoff für Asphalt oder Mörtel. Der Sand aus den meisten Wüsten sowie an der Nordsee hat aber rundliche Körner. Damit sind sie als Zuschlag für Beton nicht geeignet. Siehe auch Beton ↗
Fußnoten
- [1] Der Autor erinnert sich an den Strand der türkischen Stadt Inebolu an der Küste zum Schwarzen Meer. Dort konnte man bei trockenem heißen Wetter hören, wie eine Steilwand von Festgestein verwitterte. Der so gebildete Sand fühlte sich bei Laufen tatsächlich sehr prickelig an.
- [2] Sandabbau in Deutschland - Wie viel Sand brauchen wir wirklich? Fernsehsendung.W wie Wissen. 25. September 2021. Erstes Programm. Online: https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/Sandabbau-in-Deutschland-100.html
- [3] Harald Elsner: Sand und Kies. Band II. Gewinnung in den Bundesländern. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. 2022. ISBN: 978-3-948532-65-9. Detailliert fachliche Darstellung der Geologie, Nutzung und Verfügbarkeit für die Zukunft.
- [4] Harald Elsner: Sand und Kies. Band II. Gewinnung in den Bundesländern. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. 2022. ISBN: 978-3-948532-67-3. Detaillierte Übersicht zur Entstehung von Sand- und Kieslagerstätten in Deutschland. Dort als Beispiel die Bohlenbergerfeld Sandgrube bei Zetel nahe Wilhelmshaven. Seite 182.