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Rote Waldameise


Formica rufa


Basiswissen


Die rote Waldameise, Latein Formica rufa, ist in Mitteleuropa weit verbreitet. Mit ihrer Körperlänge von gut einem Zentimeter ist sie ideal für Beobachtungen mit dem bloßen Auge.

Körperbau


Trotz großer Unterschiede zwischen einzelnen Völkern, kann man verallgemeinern, dass die Körperlänge bei Arbeiterinnen und Männchen von 4,5 bis 11 Millimeter reicht. Der Körper ist wie bei allen Insekten in drei Abschnitte unterteilt: Kopf, Brust (Thorax)[2] und Hinterleib (Gaster) unterteilt. Und ebenso wie alle Insekten hat auch die Rote Waldameise sechs Beine.

1.0 Der Körperbau der Roten Waldameise folgt dem allgemeinen Bauplan aller Insekten.

Auffällig rot gefärbt sind der schmale Mitteilteil des Körpers, die Gelenke der Beine und die Unterseite des Kopfes.

Beobachtung der roten Waldameise


Von der iberischen Halbinsel bis zum Baikalsee in Sibirien kann man die Rote Waldameise gut an sonnigen Waldrändern finden. Wegen ihres großen Körpers ist sie leicht zu beobachten. Schon mit einer einfachen Kamera oder einem Handy, lassen sich die Tiere gut filmen[3].



Rote Waldameisen aus der Nähe, hier gefilmt in der Heidelandschaft der Nordseeinsel Wangerooge, Juli 2020.

Es ist faszinierend, einem einzelnen Tier längere Zeit mit dem Blick zu folgen. Man lebt regelrecht mit, wenn eines der Tierchen eine schwierige Aufgabe zu lösen hat, etwa einen schweren Gegenstand eine steile Böschung hochschieben will.

Die Rote Waldameise als kollektive Intelligenz


Die Rote Waldameise lebt in großen Kolonien. Die Tiere bilden ein hohes Maß an Arbeitsteilung[4] aus. Dabei greifen die vielen verschiedenen Arbeitsschritte der Tiere auf gut abgestimmte Weise ineinander. Dabei sind die Tiere erstaunlich lernfähig[5].

2.0 Rote Waldameisen bilden eine sogenannte kollektive Intelligenz

Man spricht von einer kollektiven, das heißt gemeinschaftlichen Intelligenz, wenn die Gruppe, das Kollektiv, denkerische Leistungen vollbringen kann, die über die Fähigkeiten von jedem einzelnen Tier hinausgehen. Siehe mehr unter kollektive Intelligenz ↗

Die Rote Waldemeise als eusoziales Tier


Eine Rote Waldameise für sich alleine wäre nicht länge überlebensfähig. Nur im Kollektiv, dem Insektenstaat[6], kann sie ihre Rolle erfüllen. Dabei zeigen einzelne Tiere echten Altruismus[7]. Bemerkenswert ist auch, dass viele der Tiere Arbeiterinnen sind, die keine Chance auf eine individuelle Fortpflanzung haben.

3.0 Rote Waldameisen sind ein Beispiel für eine sogenannte Eusozialität.

Die Ausbildung starker sozialer Bande bezeichnet man auch als Eusozialität[8]. Eusozialität ist in der Evolution bei verschiedenen Arten zu verschiedenen Zeiten immer wieder neu entstanden. Eusozialität gilt als eine Vorstufe einer sogenannten Metaysystem-Transition[9], wenn zum Beispiel viele einzelne Individuen zu einem neuen Überkörper verschmelzen, dem Metaorganismus. Siehe auch Eusozialität ↗

Fußnoten