Hochstapler-Syndrom
Psychologie
Basisiwssen
Personen mit tatsächlich hohen Kompetenzen erkennen diese sich selbst gegenüber nicht an. Sie stellen sich nach außen eher als inkompetent dar. Eigene Erfolge erklären sie inkorrekterweise oft mit glücklichen Umständen und Zufällen. Sie leiden ständig unter als inkompetent überführt und als Hochstapler demaskiert zu werden. Das zu steht hier ein Beispiel.
Beispiel Mathematik
Im Mathematik-Unterricht einer außerschulischen Lernwerkstatt in Aachen konnte in der Zeit von 2010 bis 2022 immer wieder beobachtet werden, wie insbesondere Mädchen eigenen Erfolge nicht als tatsächlich vorhandene Kompetenz zurückführten sondern auf glückliche Umstände. Gute Noten erklären sie zum Beispiel mit Gründen wie den folgenden:
- Das Thema der letzten Arbeit war besonders leicht. Da hatte fast jeder eine gute Note.
- Der Lehrer scheint mich zu mögen, da kriege ich halt immer ein paar Extrapunkte.
- Das war Zufall, in dem Test kam nur genau das dran, was ich auch gelernt hatte.
- Alleine würde ich das nie packen. So etwas kriege ich nur mit Hilfe hin.
- Wenn der Lehrer mehr verlangen würde, hätte ich schlechtere Noten.
Was ist das Gegenteil des Hochstapler-Syndroms?
Es gibt Menschen, die sehr schnell glauben, etwas zu können, ohne sich überhaupt tiefer mit einer Sache beschäftigt zu haben. Im Zusammenhnag mit Schulstoff kann das ein ähnlich großes Problem wie das Hochstapler-Syndrom. Wer sich im Bezug auf bestimmten Fähigkeit stark überschätzt zeigt den sogenannten Dunning-Kruger-Effekt ↗
Fußnoten
- [1] Joe Langford, Pauline R. Clance: The imposter phenomenon. Recent research findings regarding dynamics, personality and family patterns and their implications for treatment. In: Psychotherapy. Theory, Research, Practice, Training. Band 30, Nr. 3, S. 495–501, doi:10.1037/0033-3204.30.3.495
- [2] Jaruwan Sakulku, James Alexander: The Impostor Phenomenon. In: International Journal of Behavioral Science. 2011, Vol. 6, No.1, S. 73–92, doi:10.14456/ijbs.2011.6